09:05 BAUPROJEKTE

Demonstration gegen Tiefengeothermie-Projekt in Haute-Sorne JU

Teaserbild-Quelle: Géo Energie Suisse

In Haute-Sorne JU haben am Sonntag rund tausend Menschen gegen das dort geplante Geothermie-Projekt demonstriert. Die organisierende Vereinigung «Citoyens Responsables Jura» (CRJ) forderte den sofortigen Stopp des Vorhabens. 

Geothermie-Projekt Haute-Sorne Jura

Quelle: Géo Energie Suisse

Das Geothermie-Projekt Haute-Sorne ist zwischen den Dörfern Bassecourt und Glovelier geplant.

Das Flugblatt der Organisatoren, das zu einer Demonstration für einen «Kanton ohne Tiefengeothermie» aufrief, trug den Titel «Fracking? Nein danke». Die Bevölkerung wurde aufgefordert, sich gegen das Projekt zu mobilisieren, das im letzten Jahr nach einer Kehrtwende der kantonalen Exekutive wieder aufs Tapet gekommen war. 

Die von Animationen und Konzerten begleitete Kundgebung soll nach den Worten von CRJ-Präsident Jack Aubry «kraftvoll und friedlich» sein. Die Veranstaltung wurde als einmalige Chance für das Volk bezeichnet, endlich seinen Willen kundtun zu können.  Drei Demonstrationszüge der Opposition zogen von den Dörfern Glovelier, Bassecourt und Berlincourt aus zum Veranstaltungsort.

Gegner der Tiefengeothermie forderten in ihren Reden wiederholt den sofortigen Stopp «dieses spaltenden Projekts». Laut dem Verein CRJ ist das Projekt in Haute-Sorne eine angekündigte Katastrophe nicht nur für die heutige jurassische Bevölkerung, sondern auch für die zukünftigen Generationen. 

Pilotprojekt für Geothermie im Jura

Im Pilotprojekt Haute-Sorne wollen der Kanton Jura, Geo-Energie Suisse (GES) und Geo-Energie Jura mit Hilfe von stimulierten geothermischen Systemen Erdwärme zur Produktion von Strom und Heizenergie für rund 6000 Haushalte nutzen. 

Probebohrungen sollen 2024 starten. Mit den Bohrungen soll die Beschaffenheit des Untergrundes bis in die Endtiefe von vier bis fünf Kilometern ausgelotet werden, um erdwissenschaftliche Erkenntnisse zum Jurabogen zwischen Genf und Basel zu gewinnen. 

Die lokale Bevölkerung wehrt sich seit längerem gegen die Geothermie-Pläne. 2018 hatte das Bundesgericht einen Rekurs gegen das Bauprojekt abgelehnt. Unterstützt wird das Vorhaben unter anderem durch den Bund, geplant wird es durch die Geo-Energie-Suisse AG. (sda/pb)


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