Bypass-Luzern: Stadt Kriens LU beantragt Kredit für Projekt zu A2-Überdachung
Der Krienser Stadtrat will hinsichtlich einer Überdachung der A2-Umfahrungsautobahn vorwärts machen. Er hat dem Parlament einen Sonderkredit von 640'000 Franken für die Entwicklung eines Projekts beantragt, wie die Gemeinde am Samstag mitteilte.
Quelle: PD
Visualisierung; Das geplante Bypass-Portal im Gebiet Grosshof/Sonnenberg in Kriens.
Der Bund plant in Luzern für den Transitstrassenverkehr eine Umfahrung respektive einen neuen Autobahnabschnitt. Der sogenannte Bypass soll dabei zwischen Ibach im Norden von Luzern und Kriens im Süden durch einen 3,5 Kilometer langen Tunnel führen. Die heutige Autobahn soll zur Stadtautobahn umfunktioniert werden.
In Kriens löste das 1,8 Milliarden Franken schwere Projekt zunächst breiten Widerstand aus, weil die Autobahn zwischen dem Tunnelportal des Bypass im Grosshof und dem bestehenden Tunnel Schlund der A2 über eine rund ein Kilometer lange Strecke offen durch das Siedlungsgebiet führen soll.
Stadt Kriens will Autobahn-Überdachung
Die Stadt Kriens setzt sich dafür ein, dass dieser Abschnitt überdacht wird. Die Stadt sowie rund 90 Privatpersonen, Organisationen und Behörden hätten mit einer Einsprache auf Schwachstellen des Projekts hingewiesen und Nachbesserungen verlangt, teilte die Gemeinde am Samstag mit.
Kriens will damit nicht das Umfahrungsprojekt an sich bekämpfen, sondern mit einer möglichen Überdachung eine «bessere Lösung für die negativen Auswirkungen der Autobahn auf das Siedlungsgebiet erreichen», hiess es weiter.
2021 haben sich der Bund, der Kanton und die Stadt Kriens darauf geeinigt, die Frage einer Überdachung und damit einer Aufwertung des Siedlungsgebiets in einem separaten Verfahren zu prüfen. Am 12. Januar 2024 soll der Schlussbericht zur Autobahn-Testplanung vorgestellt werden.
Sonderkredit für Projektentwicklung
In diesem Zusammenhang unterbreitet der Stadtrat dem Stadtparlament bereits jetzt einen Sonderkredit in der Höhe von 640'000 Franken. Das Geld soll gemäss Mitteilung dazu dienen, aus den Visionen einer Testplanung ein konkretes Projekt zu entwickeln.
Bund und Kanton würden sich mit dem gleichen Betrag engagieren. «Das ist ein gutes Zeichen dafür, dass wir ein konstruktives Gesprächsklima entwickeln konnten, in dem Kriens nicht Bittstellerin, sondern gleichwertige Projektpartnerin ist», wurde Stadtpräsidentin Christine Kaufmann-Wolf zitiert.
Der nächste Verfahrensschritt umfasst voraussichtlich die Jahre 2024 und 2025. Vertiefungsstudien sollen zeigen, was an der Autobahn und angrenzend an diese an baulichen Massnahmen nötig ist. Geklärt werden sollen planungsrechtliche Fragen, die Kosten und die Finanzierung. (pb/mgt/sda)