Bund überprüft die Nationalstrasse N23 im Thurgau
Der Bundesrat überprüft die Nationalstrasse N23 im Thurgau zwischen Arbon und Bonau bei Frauenfeld mit einer Studie im Rahmen des Strategischen Entwicklungsprogramms (STEP). Daraus könnten sich neue Lösungsansätze für die Bodensee-Thurtal-Strasse (BTS) ergeben.
Quelle: Kanton Thurgau
Die BTS soll einst von Arbon über Amriswil und Weinfelden bis zum A7-Zubringer östlich von Frauenfeld führen und die Ortsdurchfahrten vom Durchgangsverkehr entlasten.
Der Bundesrat anerkenne Handlungsbedarf auf der Nationalstrasse N23, teilte das Departement für Bau und Umwelt des Kantons Thurgau am Mittwoch mit. Mit der sogenannten Korridorstudie sollen die Probleme zwischen Arbon und Bonau vertieft analysiert werden.
Bis im Mai 2024 Klarheit über Ausbau der N23
Bis im Mai 2024 soll Klarheit über einen allfälligen Ausbau der N23 geschaffen werden. Laut dem Direktor des Bundesamts für Strassen (Astra), Jürg Röthlisberger, bedeutet die Studie keine Absage an einen punktuellen Ausbau der N23. Der Bund zeige damit, dass er den Handlungsbedarf anerkenne.
Er wolle «den Lösungsfächer aber noch einmal öffnen und die BTS weiteren Überlegungen und möglichen Massnahmen gegenüberstellen», heisst es. Ziele des Kantons Thurgau sind eine bessere Anbindung des Oberthurgaus Richtung Westen und eine Verkehrsentlastung der Ortschaften entlang der N23.
Regierungsrat Dominik Diezi, Chef des Thurgauer Departements Bau und Umwelt, erachtet die BTS aus kantonaler Sicht immer noch als die beste Lösung. «Aber wir müssen offen sein für die Überlegungen des Bundes, wenn wir eine Verbesserung erreichen wollen», erklärt Diezi laut Communiqué.
Bund wollte Projekt vorerst nicht realisieren
Mit der Bodensee-Thurtal-Strasse plante der Kanton Thurgau eine vollständige Neutrassierung der Nationalstrasse N23 auf einer Länge von rund 33 Kilometern vor. Die BTS soll von Arbon über Amriswil und Weinfelden bis zum A7-Zubringer östlich von Frauenfeld führen. Der Kanton Thurgau stimmte der BTS im Jahr 2012 an der Urne zu.
Verantwortlich für das Projekt ist der Bund. Dieser wollte die 1,7 Milliarden Franken teure Strasse aber im vergangenen Jahr vorerst nicht realisieren, sondern noch einmal überprüfen. Die Zurückstellung der BTS durch den Bund löste im Thurgau zum Teil harsche Kritik aus.
Von einem «Affront gegenüber dem Thurgau» war die Rede. Der Thurgau dürfe nicht abgehängt werden. Im März 2022 hiess der Thurgauer Grosse Rat eine Standesinitiative gut. Die BTS gehöre in den nächsten Schritt des Nationalstrassen-Ausbaus.