Bündner Parlament genehmigt Zivilschutzbau für 19 Millionen Franken
Der Bündner Grosse Rat hat am Montag den Neubau eines Zivilschutz-Ausbildungszentrums in Churwalden bewilligt und dafür einen Kredit von 18,95 Millionen Franken gesprochen. Das letzte Wort wird die Stimmbevölkerung im September an der Urne haben.
Quelle: atelier tsu / bersa / Tao Architects Office, Chur
Visualisierung: Geplant ist ein kompakter, dreigeschossiger Baukörper, der sich als schlichter Solitärbau in Holzbauweise in die natürliche Umgebung einfügen soll.
Der Neubau auf dem Zivilschutzareal Meiersboda in Churwalden an der Stadtgrenze zu Chur soll das bestehende kantonale Ausbildungsgebäude aus den 70er-Jahren ersetzen. Es soll für die Grund- und die Kaderausbildung im Zivilschutz des ganzen Kantons eine zeitgemässe Infrastruktur bieten.
Die Zustimmung zum Bauvorhaben fiel im Grossen Rat einstimmig und nach kurzer Diskussion. Der Bedarf für den Neubau war unbestritten. Das aktuelle rund 50-jährige Gebäude gilt als «nicht mehr tauglich», wie es ein Mitglied der vorberatenden Kommission salopp ausdrückte. Das Gebäude erfülle die heutigen Anforderungen nicht, erklärte die zuständige Regierungsrätin Carmelia Maissen (Mitte).
Das konkrete Projekt mit Namen «ZicZAC» wurde durchs Band gelobt. Es wurde in einem Projektwettbewerb aus sechs Projektvorschlägen ausgewählt und stammt von den Architekturbüros «atelier tsu GmbH» in Chur und «studiospazio/bersa inc.» in Zürich.
Laut der Präsidentin der vorberatenden Kommission, Sandra Maissen (Mitte, Chur), handle es sich um einen «einfachen und kompakten Solitärbau in Holzbauweise». Das dreistöckige Gebäude weist eine Geschossfläche von 3245 Quadratmetern aus. Vorgesehen sind eine Aula für 60 Personen, ein grosses und fünf mittlere Klassenzimmer. Auch ein Übungsraum für die Herz-Lungen-Wiederbelebung ist geplant.
Stimmvolk entscheidet im September
Das geplante Gebäude sei wegweisend, um das kantonale Netto-Null-Ziel bei den CO2-Emissionen zu erreichen, lobte Kommissionsmitglied Simon Gredig (Grüne, Chur). Von einem «hervorragenden, sinnvollen und nachhaltigen Projekt», sprach FDP-Grossrat Oliver Hohl (Chur).
Laut der Regierung erfüllt der Minergie-P-Eco-Bau «alle angestrebten betrieblichen Anforderungen an das Ausbildungszentrum in sehr hohem Masse». Das Projekt überzeuge mit einem ganzheitlichen und zukunftsorientierten Ansatz für nachhaltiges Bauen.
Da das Geschäft dem obligatorischen Referendum unterliegt, hat die Stimmbevölkerung im September an der Urne das letzte Wort. Sollte diese dem Neubau zustimmen, fahren im Frühling 2025 die Bagger auf. Ende 2027 soll das neue Ausbildungsgebäude seinen Betrieb aufnehmen und das alte abgerissen sein. (pb/sda)