Brücken-Sanierung: Bohrgerät unter Aarebrücke durchgeschifft
Bei der Sanierung der Aarebrücke in Koblenz kam es zu einem spektakulären Einsatz: Das 115 Tonnen schwere Bohrgerät «LB 36» musste unter der Brücke hindurchmanövriert werden. Wie das gelang, zeigt ein Video des Baumaschinenherstellers Liebherr.
Auf der spektakulären Wasser-Baustelle in Koblenz wartete Liebherr mit Grossbohrgeräten auf. Die Bauarbeiten sollten die historische Aarebrücke wieder hochwassersicher und fahrtüchtig machen. Die tonnenschweren Maschinen mussten aufgrund der speziellen Lage auf Pontons eingesetzt werden.
Verschiffung unter Hochwasser
So auch das 115 Tonnen schwere Bohrgerät «LB 36», für dessen Aufbau eigens ein kleiner Hafen an der Aare gebaut wurde, der parallel auch als Zugang zu den Pontons diente. Von dort aus musste die Maschine flussaufwärts an ihren Einsatzort verschifft werden. Das durch das tagelange Regenwetter entstandene Hochwasser erschwerte dieses Vorhaben zusätzlich.
Denn das Gerät musste auch unter der Aarebrücke hindurchmanövriert werden.Während dem Vorgang habe zwischenzeitlich nur ein Spielraum von 50 bis 60 Zentimetern zwischen dem Mäkler des Bohrgeräts und der Brückenunterkante bestanden. «Das war sehr knapp», verlautete Bauführer Adrien Jung nach dem gelungenen Vorgang im Video (oben).
Spezielle Wasserbaustelle
Auch für Daniel Kunz, Geschäftsführer von Birchmeier Spezialtiefbau AG,ist es eine sehr spezielle Wasserbaustelle. Das Team des Bauführers war ebenfalls mit einem Grossbohrgerät auf einem Ponton im Einsatz.
Die Sanierung der Aarebrücke erfolgt über vier Pfeiler. Pro Pfeiler werden vier weitere Pfähle und rundherum ein Spundwandkasten erstellt. Die insgesamt 16 Pfähle mit einem Durchmesser von 1,5 Meter sind zwischen 12 und 20 Meter tief und werdenim Kellybohrverfahren mit dem «LB36» von Liebherr gebohrt.
Ursprünglich sollten die Pfeiler im Winter verstärkt werden. Also dann, wenn die Aare weniger Wasser führt. Aufgrund der Schonzeit der Fische mussten die Arbeiten aber genau zu dieser Zeit ruhen.
Quelle: zvg
Die Sanierung der Eisenbahnbrücke erforderte einen spektakulären Einsatz des LB 36.
Quelle: zvg
Die Sanierung der Eisenbahnbrücke erforderte einen spektakulären Einsatz des LB 36.
Quelle: zvg
Die Sanierung der Eisenbahnbrücke erforderte einen spektakulären Einsatz des LB 36.
Quelle: zvg
Die Sanierung der Eisenbahnbrücke erforderte einen spektakulären Einsatz des LB 36.
Quelle: zvg
Die Sanierung der Eisenbahnbrücke erforderte einen spektakulären Einsatz des LB 36.
Positionierung mitGPS
Für die Positionierung der Maschinen setzte das Team das Assistenzsystem «Lipos» von Liebherr ein,wie Baustellenverantwortlicher Patrick Fuchs im Video erklärt. Das habe auch mit den Begebenheiten vor Ort einwandfrei funktioniert. Manhabe mit dem GPS nie Störungen erlebt. Dadurch sei die Positionierung der Pfähle im Wasser massiv einfacher geworden.
Da der Beton durch die spezielle Lage nicht wie gewohnt mit dem Fahrmischer ans Bohrloch transportiert werden konnte, musste dieser gepumpt werden. Allein dafür wurden rund 280 Meter Betonleitungen verlegt. Birchmeier setzte dafür eine Liebherr-Pumpe vom Typ «THS 110 D-K» ein.(mgt/pb)
Weitere Details der besonderen Baustelle im Aargau sehen und hören Sie im Video.
Baustellen-Reportage: Vier Pontons für eine Brücke
Das Baublatt war im November 2019 zu Besuch auf der Baustelle in Aarau. Warum die Sanierung insbesondere für die SBB eine Knacknuss darstellt und wie die Erstellung des eigens für die Bauarbeiten errichteten Hafens und der vier Pontons von statten ging, erzählt unser Autor Stefan Breitenmoser in seiner Reportage.
Zur ausführlichen Hintergrund-Geschichte:https://www.baublatt.ch/bauprojekte/sanierung-aarebruecke-in-koblenz-vier-pontons-fuer-eine-bruecke