BLS saniert ab September Schadstelle im Lötschberg-Basistunnel
Nach mehreren Wassereinbrüchen im Lötschberg-Basistunnel in den vergangenen Monaten saniert die BLS die Schadstelle ab Anfang September. Die Arbeiten dauern bis vor Weihnachten und kosten rund 15 Millionen Franken.
Quelle: BLS AG
Blick in den Lötschberg-Basistunnel. (Symbolbild)
Während der viermonatigen Bauzeit bleibt der Basistunnel einspurig befahrbar, wie die BLS am Montag mitteilte. Das Projekt wird über die Leistungsvereinbarung mit dem Bund finanziert.
Im vergangenen Februar kam es an einer Stelle in der Oströhre erstmals zu einem Wasser- und Schlammeinbruch. Auch in die Weströhre drangen Wasser und Sand ein, allerdings hielten sich die Mengen in Grenzen. Während es in der Oströhre an der gleichen Stelle zu weiteren Wassereinbrüchen kam, blieb die Weströhre seit März trocken.
Kaverne für Bergwasser
Die BLS hat an der Schadstelle als Sofortmassnahmen Absetzbecken im Tunnel installiert. Definitiv Abhilfe schaffen soll eine Kaverne an der östlichen Seite der Oströhre, wie das Bahnunternehmen Mitte Mai bekannt gab. In diesen Hohlraum wird ein Absetzbecken mit einem Fassungsvermögen von über 2000 Kubikmetern eingebaut, wie die BLS am Montag mitteilte.
Das Bergwasser ergiesst sich in dieses Absetzbecken, wo sich allfällig mittransportierter Schlamm absetzen kann. Das gereinigte Bergwasser wird zum Tunnelportal in Raron VS geleitet. Der abgesetzte Schlamm kann mit Bahnwagen aus dem Tunnel transportiert werden.
Die BLS hat unterdessen die Baupläne für die Kavernenlösung beim Bundesamt für Verkehr eingegeben. Gebaut wird voraussichtlich ab Anfang September. Erste Vorarbeiten möchte die BLS bereits im August durchführen.
Die Personenzüge werden während der Bauarbeiten mehrheitlich durch den Basistunnel geführt, wie das Bahnunternehmen weiter mitteilte. Der detaillierte Fahrplan ist laut BLS noch in Arbeit.
Fliesswege verändert
Die von den Wassereinbrüchen betroffene Stelle in der Oströhre befindet sich in einer geologischen Zone mit stabilem Kalkfels, der von Karstsystemen durchzogen wird. Bereits bei Erkundungsbohrungen waren Geologen rund 2,5 Kilometer vom Südportal des Tunnels entfernt auf eine Karstquelle gestossen.
Damit es an dieser Stelle im Gestein um den Tunnel nicht zu unkontrollierbarem Wasserdruck kommt, wurde das Bohrloch Nr. 37 als einziges nicht verschlossen. Das Wasser wurde stattdessen hinter der Tunnelwand in Schläuchen zu einer Druckleitung geführt und aus dem Tunnel befördert.
Durch ein natürliches Ereignis hatten sich nun die Fliesswege des Wassers im Gestein verändert, so dass sehr viel mehr Sand in die Erkundungsbohrung geschwemmt wurde. So kam es zu einer Verstopfung und schliesslich zu einer Leckstelle im Tunnel. Betroffen ist eine einzige Blockfuge der Oströhre. (sda/pb)