BLS nimmt für neue Werkstätte in Oberburg erste Bodenproben
Das Bahnverkehrsunternehmen BLS plant den Um- und Neubau ihrer bestehenden Werkstätte Oberburg bei Burgdorf. Nun werden im Rahmen des Projekts ab Februar erste Bodenproben genommen.
Quelle: BLS
Die bestehende BLS-Werkstätte in Oberburg.
Die BLS plant seit Jahren den Bau einer neuen Werkstätte. Lange Zeit setzte sie hierbei auf den Standort Chliforst Nord im Westen von Bern. Doch das Projekt stiess bei Anwohnern, Quartierorganisationen und Landschaftsschützern auf erbitterten Widerstand. Im Februar schwenkte die BLS dann um und stoppte das Projekt Chliforst Nord.
Um- und Neubau der Werkstätte Oberburg
«Ich will die Blockade lösen», erklärte Bahnchef Daniel Schafer damals vor den Medien. Es brauche eine Lösung, denn ohne zusätzliche Werkstätten-Kapazität zeichne sich ab 2027 eine Servicelücke ab. Fortan setzte die BLS auf einen Um- und Neubau der Werkstätte Oberburg, die auf dem Gemeindegebiet von Burgdorf liegt. Diese existiert seit 1977 und liegt auf einem Areal direkt am BLS-Streckennetz.
Vergangenen November wurde die für das Projekt gewählte Variante «Haupt- und Nebengebäude» vorgestellt. Im Hauptgebäude befinden sich künftig die Werkstätte, das Materiallager sowie Büros. Direkt an das Gebäude anschliessend ist eine Aussenreinigungsanlage geplant. Im Nebengebäude werden die Züge gereinigt und die Räder an der Unterflurdrehbank bearbeitet.
Quelle: BLS
Mit der gewählten Variante können die Züge auch von Hasle her in die Werkstätte fahren. So wird der Bahnübergang am Bahnhof Oberburg entlastet.
Mit dieser Variante können die Züge künftig auch von Hasle her in die Werkstätte fahren. Dadurch wird laut der BLS der Bahnübergang am Bahnhof Oberburg entlastet. Ausserdem kann das bestehende Werkstätten-Gebäude während des Umbaus mit dieser Variante möglichst lange für Servicearbeiten an Zügen genutzt werden.
Bauarbeiten sollen 2026 starten
Am 6. Februar werden im Zuge des Projekts nun Kernbohrungen am Standort in Oberburg durchgeführt. Diese werden zeigen, was im Boden an Humus, Gestein und anderem Material vorhanden ist, wie die BLS am Donnerstag mitteilte. Je nach Qualität soll dieses dann auch für den Bau genutzt werden. Dadurch müsste weniger Baumaterial transportiert werden.
Zusätzlich wird auch mit Baggern gegraben. An diesen Stellen lässt sich laut BLS herausfinden, wie durchlässig der Boden für Wasser ist. Die Erkenntnisse aus den Sondierbohrungen werden in die Ausarbeitung des Bauprojekts einfliessen, das im ersten Halbjahr 2024 öffentlich aufgelegt wird.
Die BLS möchte im Jahr 2026 mit dem Bau beginnen. Kosten dürfte der Um- und Neubau der Werkstätte Oberburg rund 200 Millionen Franken. (pb/mgt/sda)