09:25 BAUPROJEKTE

Berner Stimmvolk entscheidet über Marzili-Bad-Sanierung mit Aarehafen

Teaserbild-Quelle: PD / Stadt Bern

Das Berner Marzili-Bad soll für 66,8 Millionen Franken saniert werden und eine neue Anlagestelle für Gummiboote erhalten. Der Stadtrat hat die Vorlage am Donnerstag mit 65 zu 5 Stimmen verabschiedet. Das letzte Wort hat voraussichtlich im Mai das Stimmvolk.

Sanierung Marzili-Bad Bern Aarehafen

Quelle: PD / Stadt Bern

Visualisierung: So könnte der «Aarehafen» dereinst aussehen.

Dass das legendäre Aarebad nach über 50 Jahren erneuert werden muss, war unbestritten. Im Vorfeld der Debatte hatten aber die hohen Kosten zu reden geben. In der vorberatenden Kommission hatte gar ein Rückweisungsantrag eine knappe Mehrheit gefunden.

Davon blieb am Donnerstag nicht viel übrig. Nur die SVP lehnte die Vorlage letztlich ab. Sie kämpfte insbesondere gegen den geplanten Aaarehafen am südlichen Ende des Areals. Hier sollen künftig die Gummiboote auswassern und dadurch den Schwimmenden weniger in die Quere kommen, die weiter unten aus der Aare steigen.

Gegen «Luxushafen»

Einmal mehr baue die Stadt viel zu teuer, kritisierte Janosch Weyermann (SVP). Der geplante Hafen verschlinge sechs Millionen Franken und werde die Nutzungskonflikte mit den Schwimmenden trotzdem nicht aus der Welt schaffen. Im Gegenteil: Die neue Anlagestelle werde noch mehr «Gummiböötler» anziehen.

Die Ratsmehrheit sah es anders. Mit dem Aarehafen könne die Sicherheit aller wesentlich erhöht werden, sagte Tanja Miljanovic (GFL). «Gummiböötlen» liege nun mal im Trend, ob man das gut finde oder nicht, sagte Seraphine Iseli (GB/JA).

Der Hafen entspreche auch einem Wunsch der Quartierbevölkerung, ergänzte Gemeinderätin Ursina Anderegg (GB). Verbessert werde dadurch auch die Verkehrssituation bei der Dalmazibrücke, wo es an heissen Tagen oft zu heiklen Situationen komme.

Keine Zeit verlieren

Einig war sich die grosse Mehrheit des Rates, dass eine Rückweisung des Geschäfts nicht sinnvoll sei. Dadurch würde das Projekt eher noch teurer, zudem gingen ein bis zwei Jahre verloren.

Zehn Prozent einzusparen sei ohnehin nicht so einfach. Die Kosten liessen sich nicht senken, ohne dass Qualitätseinbussen hingenommen oder wichtige Elemente des Gesamtprojekts gestrichen würden, stellte Laura Binz (SP/Juso) fest.

Umsetzung in vier Etappen

Die Kosten seien hoch, räumte Stadtpräsidentin Marieke Kruit (SP) ein. «Aber dafür bekommen wir auch viel.» Geplant ist unter anderem ein neues Hauptgebäude. Die Umkleidekabinen und Wasserbecken sollen saniert und die Badewassertechnik komplett ersetzt werden.

Weiter will die Stadt 132 gebührenpflichtige Parkplätze beim «Spitz» und entlang der Aarstrasse aufheben. Das ermöglicht laut Gemeinderat eine Aufwertung der Umgebung. Geplant sind etwa eine Begegnungszone und zusätzliche Veloabstellplätze.

Das Bauprojekt umfasst vier Etappen, die über einen Zeitraum von vier Jahren möglichst ausserhalb der Badesaison umgesetzt werden sollen. Das Bad soll nie vollständig geschlossen werden. (sda/pb)


Interessiert an weiteren Bauprojekten im Kanton Bern?


Auch interessant

Anzeige

Firmenprofile

Presyn AG

Finden Sie über die neuen Firmenprofile bequem und unkompliziert Kontakte zu Handwerkern und Herstellern.

Reports

analyse

Kostenfreie Reports zur Bauindustrie

Jetzt noch mehr inhaltsstarke Quartalsanalysen, kostenlos für Baublatt Abonnent*innen. Neben der Baublatt Analyse, die neu «Baublatt Project Categories» heisst, erhalten Sie ab April 2025 zwei brandneue Reports als Zusatz. Erfahren Sie hier was «Baublatt Top Players» und «Baublatt Regional Projects» zu bieten haben – wie gewohnt digital, prägnant und graphisch auf den Punkt gebracht.

Dossier

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten
© James Sullivan, unsplash

Spannendes aus Print und Online für Abonnenten

Dieses Dossier enthält die Artikel aus den letzten Baublatt-Ausgaben sowie Geschichten, die exklusiv auf baublatt.ch erscheinen. Dabei geht es unter anderem um die Baukonjunktur, neue Bauverfahren, Erkenntnisse aus der Forschung, aktuelle Bauprojekte oder um besonders interessante Baustellen.

Bauaufträge

Alle Bauaufträge

Newsletter abonnieren

newsico

Mit dem Baublatt-Newsletter erhalten Sie regelmässig relevante, unabhängige News zu aktuellen Themen der Baubranche.