Berner Gemeinderat will den Helvetiaplatz aufwerten
Aus finanziellen Gründen hatte der Berner Gemeinderat die Umgestaltung des Helvetiaplatzes im vergangenen Jahr sistiert – nun sollen aber Teile des Platzes dauerhaft aufgewertet werden.
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Blick auf die Stadt Bern.
Schattenspender gegen den Hitzestau, Sitzgelegenheiten und
die punktuelle Entsiegelung des Bodens: Der Helvetiaplatz, der heute stark vom
Verkehr geprägt ist, soll langfristig zu einem attraktiven Aufenthaltsort
umgestaltet werden.
Vor drei Jahren führte die Stadt Bern hierfür einen Wettbewerb durch. Aus diesem ging das Projekt „coquille saint-jacques“ der „extrā Landschaftsarchitekten AG“ aus Bern als Sieger hervor. Im März 2020 genehmigte der Berner Stadtrat für die Projektierung einen Kredit von 2,75 Millionen Franken.
Wegen finanzieller Schieflage sistiert
Nur ein Jahr später schob der Berner Gemeinderat dem Projekt dann aber einen Riegel vor: Er sistierte es angesichts der angespannten Finanzlage. Das Vorprojekt sollte abgeschlossen, die Umsetzung aber verschoben werden. Gleichzeitig beschloss der Gemeinderat jedoch, dass der Platz vor der Neugestaltung punktuell aufgewertet werden solle.
Dabei wollte er den Erfahrungen aus einer temporären Testnutzung Rechnung tragen: Teile des Platzes waren bereits seit 2019 jeweils in den Sommermonaten möbliert und von der Sonne geschützt worden. Dies sei bei der Quartierbevölkerung auf gute Resonanz gestossen.
Ganzjährige Aufwertung
Das nun ausgearbeitete Projekt sieht vor, dass die Teilfläche beim Welttelegraphen-Denkmal wie im Siegerprojekt aufgewertet wird – und zwar nicht, wie ursprünglich geplant, nur im Sommer, sondern ganzjährig, wie es in einer aktuellen Mitteilung des Gemeinderates heisst.
So sollen die Oberfläche entsiegelt werden, mobiles Mobiliar zum Sitzen einladen und Bäume in Trögen Schatten spenden. „Bis zur Neugestaltung werden Anwohner und Touristen so dauerhaft von einem erweiterten Angebot profitieren“, schreibt der Gemeinderat.
Das rasch umsetzbare Kleinprojekt, für dessen Realisierung bereits im Projektkredit ein Betrag eingestellt worden war, ermögliche es zudem, die Auswirkungen auf den öffentlichen Raum zu analysieren und daraus Erfahrungen für die spätere Neugestaltung des Platzes zu gewinnen.
Parkplätze müssen weichen
Für die geplante Aufwertung müssen 19 Parkplätze aufgehoben werden. Eine Erhebung habe gezeigt, dass deren Entfernung kein Parkierproblem verursachen würde, schreibt der Gemeinderat. „Es führt lediglich dazu, dass die bisher schlecht genutzten Parkplätze rund um den Platz künftig besser ausgelastet sind.“
Die beiden Taxistellplätze werden zum Yehudi Menuhin Forum verschoben, den Marktfahrern werden an den Markttagen signalisierte Parkplätze zur Verfügung gestellt, und auch Kundgebungen und Veranstaltungen auf dem Platz sollen weiterhin möglich sein.
Die geplanten Massnahmen erfordern eine Baubewilligung. Die Aufhebung der Parkplätze ist Bestandteil des Baugesuchs. Dieses soll in den nächsten Tagen publiziert werden. (kev)