Berner Bubenberg-Denkmal soll in die Mitte des Hirschengrabens
Für die Stadt Bern ist klar: Der Bau einer unterirdischen Passage vom Hirschengraben her zum neuen Zugang Bubenberg des Hauptbahnhofs Bern ist absolut notwendig. Deshalb soll das Adrian-von-Bubenberg-Denkmal in die Mitte des Platzes verschoben werden.
Die Verschiebung des Bubenberg-Denkmals ist eine von mehreren Massnahmen, welche die Stadt Bern ergreifen will, um im Westen des Berner Bahnhofs die künftig viel grösseren Fussgängerströme zu bewältigen.
Bekanntlich soll der Bahnhof Bern nicht nur einen neuen Tiefbahnhof für die Züge des RBS erhalten. Geplant und teilweise bereits im Bau sind auch zwei neue westliche Zugänge von der Länggasse und vom Bubenbergplatz her. Sie werden die Zugreisenden zu einer neuen Personenunterführung Mitte führen.
Die Fachleute gehen davon aus, dass nach der Einweihung dieser neuen Elemente fast 200'000 Personen pro Jahr den westlichen Bahnhofzugang benutzen werden - massiv mehr als heute. Deshalb braucht es Anpassungen an den Strassen rund um den westlichen Bahnhofzugang.
Verkehr um 60 Prozent reduzieren
Schon 2013 hatten die Berner Stadtbehörden angekündigt, wenn der Berner Bahnhof ausgebaut sei, würden sie den Verkehr im Raum Bubenbergplatz stark reduzieren. Und eben: Geprüft werde der Bau einer unterirdischen Verbindung vom Hirschengraben zum neuen Bahnhofzugang Bubenberg.
«Mittlerweile ist klar: Die unterirdische Personenunterführung ist ein zwingender Bestandteil», sagte die Berner Gemeinderätin Ursula Wyss am Dienstag bei der Vorstellung der Berner Verkehrsmassnahmen in Bern vor den Medien. Allein mit oberirdischen Passagen liessen sich die Fussgängerströme nicht mehr bewältigen.
Wie 2013 bereits angetönt, will die Stadt Bern beim Bubenbergplatz auch dem motorisierten Individualverkehr das Abbiegen von der Schanzenstrasse in den Bubenbergplatz unterbinden und weitere Einschränkungen vornehmen. Dies mit dem Ziel, den Autoverkehr um 60 Prozent zu verringern. Auch diese Massnahmen sei nötig, hiess es, um den Verkehr nicht zusammenbrechen zu lassen.
Damit es im Länggassquartier nicht zu Ausweichverkehr kommt, sind dort verschiedene Massnahmen geplant. Und bei der Schützenmatte will die Stadt Bern neu erlauben, schon vor der Reitschule in Richtung Bierhübeli abzubiegen, nicht erst nach der Reitschule.
Mitwirkung bis Anfang April
Alle Verkehrsmassnahmen schickt die Stadt Bern nun bis 5. April in eine öffentliche Mitwirkung. Bestandteil der Pläne ist auch die Idee, unterhalb des Hirschengrabens eine neue, unterirdische Velostation zu bauen. So könnte dieser Platz, der heute vor allem als Veloparkplatz dient, wieder befreit werden.
Allerdings gibt es starke Bedenken der Bundesstellen wegen archäologischer Überreste im Boden –etwa der alten Befestigungsmauer des Hirschengrabens. Stadtingenieur Reto Zurbuchen sagte, bewilligungsfähig wäre eine solche Velostation nur, wenn es der Stadt gelänge aufzuzeigen, dass nirgendwo sonst eine Station gebaut werden kann.
Finden die Pläne der Stadt Bern Zustimmung, ist mit Kosten von rund90 MillionenFranken zu rechnen, die zu je einem Drittel von Bund, Kanton und Stadt getragen würden. In der Stadt Bern käme es zu einer Volksabstimmung.
Wird das Bubenberg-Denkmal verschoben, wäre das nicht der erste Umzug des Verteidigers von Murten gegen die Burgunder: Laut dem historisch-topographischen Lexikon der Stadt Bern stand das 1897 errichtete Denkmal früher bereits weiter unten auf dem Platz.
Wie Ursula Wyss weiter sagte, bilden die Verkehrsmassnahmen auf dem Bubenbergplatz die Grundlage für einen autofreien Bahnhofplatz. Der Berner Stadtrat hat sich im April 2018 dafür ausgesprochen, im Zug des Bahnhofausbaus den Bahnhofplatz autofrei zu machen. Wyss sprach von einer Option, die in Auftrag gegeben worden sei. (sda)