Bern will «zentrale Verkehrsachse» vom Verkehr entlasten
Der Gemeinderat will das städtische Verkehrskonzept weiterentwickeln. Für die Projektierung und Umsetzung von Verkehrsmanagement-Massnahmen auf der Achse Forsthaus-Inselplatz-Bahnhofplatz-Bollwerk-Wankdorf hat er deshalb einen Kredit von knapp zwei Millionen Franken genehmigt.
Quelle: Alexander Popov/unsplash
Der Berner Gemeinderat will die «zentrale Verkehrsachse» vom motorisierten Individualverkehr entlasten. (Symbolbild)
Die Mobilität in Bern soll möglichst stadtverträglich, flächensparend und klimaneutral sein. Dazu hat sich der Gemeinderat mit dem Stadtentwicklungskonzept (STEK), mit den Legislaturrichtlinien und mit der Energie- und Klimastrategie verpflichtet.
Um dieses Ziel zu erreichen, will er die Infrastruktur für ÖV, Velo- und Fussverkehr in der Stadt konsequent ausbauen und gleichzeitig Massnahmen zur Reduktion des motorisierten Individualverkehrs (MIV) umsetzen.
Zu diesen Massnahmen gehört auch das Verkehrsmanagement: Dieses sieht vor, dass Lichtsignalanlagen an der Stadtgrenze und auf den wichtigsten Verkehrsachsen den MIV so dosieren, dass das städtische Verkehrsnetz nicht kollabiert.
Um die nachhaltige Entwicklung des städtischen Verkehrssystems sicherzustellen, hat der Gemeinderat 2018 den Auftrag zur Prüfung zusätzlicher Verkehrsmanagement- Massnahmen erteilt.
Erste Massnahmen umsetzen
Aufgrund der bevorstehenden Realisierung der städtischen Bau-und Verkehrsmassnahmen ZBB («Zukunft Bahnhof Bern») und der «Fülle von Anforderungen» im Zentrum von Berns Strassennetz sollen nun erste solche Massnahmen auf der sogenannten «Zentralen Verkehrsachse» umgesetzt werden. Diese umfasst die Strassenachse ab Autobahnausfahrt Forsthaus über Inselplatz-Bahnhofplatz-Bollwerk- Nordring bis zum Anschluss Wankdorf sowie über Bollwerk-Henkerbrünnli-Tiefenaustrasse bis zum Zubringer Neufeld.
Mit den geplanten Massnahmen auf der Zentralen Verkehrsachse sollen insbesondere der Bubenberg- und der Bahnhofplatz entlastet werden, bevor die Arbeiten zur Umsetzung der städtischen Bau- und Verkehrsmassnahmen im Zusammenhang mit dem Grossprojekt «Zukunft Bahnhof Bern» beginnen (voraussichtlich 2024).
Lichtsignale aufrüsten
So könne das Risiko reduziert werden, dass es aufgrund der Baustelle zu Rückstaus bis auf die Autobahn kommt. Dafür müssten auf der Zentralen Verkehrsachse bestehende Licht-signalanlagen aufgerüstet, neu programmiert und zwei zusätzliche Anlagen installiert werden. Gleichzeitig solle mit geeigneten Mitteln verhindert werden, dass der MIV in verkehrsberuhigte Quartiere ausweicht – insbesondere ins Länggassquartier, schreibt der Gemeinderat.
Die Massnahmen entlang der Zentralen Verkehrsachse sollen gleichzeitig mit bereits geplanten Bauarbeiten im weiteren Bahnhofumfeld umgesetzt werden. Dabei werden die während der Bauphasen dieser Drittprojekte geplanten Verkehrsmassnahmen mit den Massnahmen auf der Zentralen Verkehrsachse koordiniert – dies mit dem Ziel, dass die verkehrsreduzierende Wirkung der kombinierten Massnahmen nach Bauende anhält.
Kooperationspartner tragen Massnahmen
Weil sich die Verkehrsmanagement-Massnahmen auch auf das übergeordnete Strassennetz auswirken, hat die Stadt Bern das Konzept zusammen mit dem Bundesamt für Strassen, dem Kanton Bern, der Regionalkonferenz Bern-Mittelland sowie den Transportunternehmen entwickelt. Die Massnahmen würden von allen Kooperationspartnern einvernehmlich getragen.
Für die Projektierung und Umsetzung der Verkehrsmanagement-Massnahmen auf der Zentralen Verkehrsachse hat der Gemeinderat zuhanden des Stadtrats einen Kredit von 1,845 Millionen Franken genehmigt. (kev)