Bern: Felsenauviadukt wird zur Kletterwand
Die beiden 45 Meter hohen Brückenpfeiler des Felsenauviadukts bei Bern fungieren demnächst als Kletterwände. An ihren Innenseiten werden im Auftrag der Sektion Bern des SAC Klettergriffe, Bohrhacken und Standplätzen montiert, wie die städtische Direktion für Bildung, Soziales und Sport mitteilte. Zudem ist in ihrer Nähe ein Veloabstellplatz geplant.
Quelle: Sektion Bern SAC
Das Felsenauviadukt soll nächstes Jahr auch als Kletterwand dienen.
«Das Klettern ist eine schnell wachsende Sportart, die mit der Kletter-WM in Bern weitere Fans gewonnen hat», sagt Christian Bigler, Leiter Sportamt. Mit der Kletteranlage an den Brückenpfeilern könne ein neues, nachhaltiges Sportangebot geschaffen werden, ohne dass dadurch eine andere Nutzung verdrängt oder konkurrenziert werde. - Der Baustart ist für den kommenden Frühling 2024 geplant, in acht bis zehn Wochen sollen die insgesamt acht bis sechzehn Kletterrouten fertig gestellt sein.
Die Kletterrouten eignen sich für geübte Kletterinnen und Kletterer, sie umfassen die Schwierigkeitsgrade 5a bis 7a. Für ihren Betrieb und ihren Unterhalt ist der Berner SAC zuständig. Es liege ein umfassendes Sicherheitskonzept für die Benutzung der Anlage vor. Diese erfolge wie bei jeder öffentlichen Sportanlage auf eigene Gefahr, heisst es dazu in der Medienmitteilung. Wie Sophie Bigler vom Berner SAC erklärt, ist der stadtnahe Standort an der Aare für Kletterbegeisterte attraktiv. Denn wer draussen klettern will, muss in der Regel mit einem langen Anreiseweg rechnen.
Vorabklärungen beim Astra und beim BAK
Damit die Kletterwände angelegt werden können, brauchte es Vorabklärungen beim Bundesamt für Strassen (Astra) als Grundeigentümerin des Viadukts und sowie beim Bundesamt für Kultur (BAK) wegen des Denkmalschutzes. Schöpfer der Spannbetonbrücke ist Christian Menn, den Betrieb hat sie 1975 aufgenommen. Die Ämter erteilten dem Vorhaben 2020 mit einem positiven Grundsatzentscheid Grünes Licht. Vergangenen Februar wurde schliesslich das Baugesuch eingereicht, die rechtskräftige Baubewilligung liegt seit dieser Woche vor.
Die Stadt Bern hat sich an den Initialkosten beteiligt. Der Berner SAC übernimmt den Grossteil der Baukosten, die restlichen finanziellen Aufwände sollen unter anderem über ein Crowdfunding gedeckt werden. (mai/mgt)