Bern entscheidet 2024 über Ausbau der Stöckacker-Schule
Die Stadt Bern plant am Standort der Schulanlage Stöckacker ein zusätzliches Schulgebäude mit einer Turnhalle im Untergeschoss. Voraussichtlich im Juni 2024 werden die Stimmberechtigten über den Baukredit von 65,8 Millionen Franken entscheiden.
Quelle: Schmid Ziörjen Architektenkollektiv
Visualisierung: So soll der Neubau bei der Schulanlage Stöckacker dereinst aussehen.
Die 1954/55 erbaute Volksschule Stöckacker liegt im Westen der Stadt Bern im gleichnamigen Quartier Stöckacker. Zur Schulanlage gehören vier pavillonartige Gebäude und ein Aussenraum. Weil in den kommenden Jahren im Einzugsgebiet der Schule viele neue Wohnungen gebaut werden, brauche es mehr Schulraum, heisst es in einer Mitteilung der Stadt Bern von Donnerstag.
Deshalb soll auf dem Areal ein zusätzliches Schulgebäude mit einer Turnhalle im Untergeschoss erstellt werden. Zudem sollen die vier bestehenden Gebäude der im Bauinventar der Stadt als «schützenswert» aufgeführten Schulanlage saniert werden. Damit könnten laut Stadt am Standort künftig 19 statt wie bisher acht Schulklassen unterrichtet werden.
Fünfstöckiger Neubau aus Holz
Für das Projekt wurde einen Architekturwettbewerb durchgeführt, der 2020 abgeschlossen wurde. Gewonnen hatte der Entwurf «Kapla» des Teams Schmid Ziörjen Architektenkollektiv. Das Siegerprojekt sieht einen fünfstöckigen Neubau vor, der vornehmlich aus Holz gebaut wird.
Das Gebäude verfügt zudem über vier Terrassen, die als Pausenplatz oder als Freiluft-Klassenzimmer genutzt werden können. Im Untergeschoss ist zudem eine Turnhalle und im Erdgeschoss eine Aufbereitungsküche mit Ess- und Mehrzweckräumen vorgesehen.
Die bestehenden vier Bauten der Schulanlage wurden vor rund 70 Jahren erstellt und weisen heute wesentliche bauliche Mängel auf. Die Gebäude sollen deshalb saniert und energetisch aufgewertet werden. Laut Stadt sollen die denkmalgeschützten Bauten dabei aber ihren Charakter behalten. Weiter werden im Aussenraum asphaltierte Böden entsiegelt und Flächen naturnaher gestaltet.
Quelle: Thomas Kaspa
Luftansicht der Schulanlage Stöckacker in der Stadt Bern.
Auf den Dächern der bestehenden Gebäude und auf dem Neubau sind
Photovoltaikanlagen vorgesehen. Die Gasheizung soll zudem durch Fernwärme
ersetzt werden. Laut Stadt wird im Sinne einer Low-Tech-Lösung in
Unterrichtsräumen keine mechanische Lüftung mehr eingebaut.
Der Neubau
wird weiter nach den Standards Minergie-P-Eco und Nachhaltiges Bauen Schweiz
erstellt. Die bestehenden Bauten entsprechen laut Stadt nach der Sanierung dem
Standard Minergie-Eco.
Abstimmung voraussichtlich im Juni 2024
Der
Gemeinderat hat den Baukredit von 65,8 Millionen Franken zuhanden des
Stadtrates verabschiedet. Voraussichtlich im Juni 2024 wird das Stimmvolk der
Stadt Bern über die Vorlage entscheiden können.
Laut
Mitteilung sollen die Bauarbeiten im vierten Quartal 2024 starten und
voraussichtlich vier Jahre dauern. In einer ersten Etappe soll während rund 2,5 Jahren
der Neubau erstellt werden. Während
dieser Zeit wird der Schulbetrieb in den bestehenden Gebäuden weitergeführt.
Nach Fertigstellung des Neubaus ziehen die Schulklassen in den Neubau um. Weiter ist laut Stadt vorgesehen, die Werkräume der Unter- und Mittelstufe sowie die Werkstatt des Hausdienstes in einem Modulbau-Provisorium unterzubringen, das bereits beim Neubau Volksschule Kleefeld verwendet wurde. (mgt/pb)