Benediktinerkloster will in Engelberg rund 70 neue Wohnungen bauen
Um der Abwanderung junger Menschen entgegenzuwirken, will das Benediktinerkloster Engelberg gemeinsam mit der Einwohner- und Burgergemeinde im Gebiet «Obere Erlen» rund 70 bezahlbare Wohnungen bauen.
Quelle: zvg
Übersicht des bewilligten Quartierplans Obere Erlen in Engelberg mit sechs Wohneinheiten sowie einem Gewerbe- und Wohngebäude.
Junge würden eigentlich in Engelberg bleiben wollen, doch Bauland und Wohnungen seien zu teuer, heisst es in einer Mitteilung der am Projektbeteiligten von Mittwoch. Flexible Arbeitsformen führten zudem dazu, dass der Druck auf den Wohnungsmarkt in Engelberg hoch bleibe. Eine Entschärfung der Situation sei nicht in Sicht.
Vor diesem Hintergrund startete das Benediktinerklosters im November 2022 einen Vorstoss, um den bereits eingezonten Teil der Parzelle «Obere Erlen» für die Schaffung von Wohnraum für Einheimische zur Verfügung zu stellen. Dabei sei man auf offene Ohren gestossen, heisst es in der Mitteilung.
Trotz unterschriftsreifer Verträge habe man sich gegen die Abgabe der Parzelle an Investoren entschieden, wird der Geschäftsführer des Benediktinerklosters, Daniel Amstutz, zitiert. Er ergänzt: «Das Kloster will die Parzelle mit der Bürgergemeinde und der Einwohnergemeinde entwickeln, um gemeinsam das Problem des fehlenden Wohnraumes mit einer Engelberger Lösung anzupacken.»
70 neue Wohnungen geplant
Unter Federführung des Klosters wurde die Idee daraufhin weiterentwickelt. Nun liege eine von den drei Institutionen unterschriebene Absichtserklärung vor. Diese hält unter anderem fest, dass die Partner in einem ersten Schritt den bereits bewilligten Quartierplan zusammen umsetzen.
Dessen Perimeter umfasst eine Fläche von 9340 Quadratmetern, auf der rund 70 neue Wohnungen entstehen sollen. Hinzu kommen rund 2400 Quadratmeter für Gewerberäumlichkeiten.
«Um das Gesamtbild des bewilligten Quartierplans nicht zu beeinträchtigen, wird die Entwicklung eines Gewerbegebäudes vorerst auch mitberücksichtigt, soll dann aber als eigenständiges Projekt herausgelöst und realisiert werden», so Amstutz.
Für den Bau, den Betrieb und die Finanzierung der entstehenden Wohnhäuser sind laut Bürgerpräsident Markus Langenstein dann die drei Partner gemeinsam verantwortlich.
Gründung einer Aktiengesellschaft
Noch in diesem Jahr soll gemäss Mitteilung eine Aktiengesellschaft mit dem Benediktinerkloster, der Einwohner- und der Bürgergemeinde als gleichberechtigte Aktionäre gegründet werden. Das Benediktinerkloster würde der neu gegründeten Aktiengesellschaft ein Baurecht erteilen.
«Der Baurechtszins trägt dem Ziel von bezahlbarem Wohnraum für Einheimische Rechnung.», so Bendicht Oggier. Wenn alles optimal läuft, sollen sowohl die Einwohner- als auch die Bürgergemeinde noch in diesem Jahr ihre Beteiligungen an der Tal- beziehungsweise der Bürgergemeindeversammlung zur Abstimmung bringen.
Um die während der Wintermonate günstige Grundwassersituation ausnützen zu können, wird gemäss Mitteilung ein Baustart im Herbst 2024 angestrebt. Geht es nach dem Willen der drei Partner, könnten die ersten Mieter Ende 2026 die neuen Wohnungen beziehen. Künftige Mieter müssen laut den Initianten ihren Lebensmittelpunkt aber zwingend in Engelberg haben. (pb/mgt/sda)