Belgien: Calatravas Bahnhofhalle schiebt sich über die Gleise
Nach einem Entwurf von Stararchitekt Santiago Calatrava wird im belgischen Mons derzeit ein neuer Hauptbahnhof gebaut. Die kathedralenartige Halle spannt sich quer über die Gleise. Zurzeit werden die einzelnen Elemente an Ort und Stelle geschoben.
Am Hauptbahnhof im belgischen Mons gibt es derzeit Spektakuläres zu sehen: Eine Tausende Tonnen schwere Stahlkonstruktion wird über die durchgehend genutzten Schienentrassen geschoben. Sie bildet die Halle des neuen Hauptbahnhofs, der nach einem Entwurf des schweizerisch-spanischen Stararchitekten Santiago Calatrava entsteht. Das Volumen ist 165,5 Meter lang, 14,7 Meter breit und 15,8 Meter hoch und soll in Zukunft nicht nur als Verbindungsbrücke, sondern auch als grosse Shopping Mall dienen. An den beiden Stirnseiten wird der Bau von grossen Freitreppen abgeschlossen, über die sich zwei jeweils 31 Meter auskragende Baldachine erstrecken. Seitlich gehen fünf Bahnsteige ab: Drei führen zu den Gleisen, zwei zu einem Omnibusbahnhof, der neben den Gleisen eingerichtet wird.
Die Halle wird Joch für Joch auf einer Brache neben dem jetzigen Bahnhof zusammengesetzt. Ist die Grenze des Baufelds erreicht, wird die gesamte Konstruktion auf Gleitlagern um rund 16 Meter ein Stück weiter über die Gleise geschoben. So entsteht wieder Platz, um ein weiteres Joch anzusetzen. Die erste so erstellte Einheit war die grösste: Sie umfasste insgesamt fünf Joche sowie den südöstlichen Hallenabschluss. Seither werden abwechselnd zwei Joche und dann ein einzelnes an die Gesamtkonstruktion montiert. Bis die Halle ihre finale Position erreicht hat, sind sieben Schübe nötig. Danach wird der dazugehörige Baldachin erstellt. (rm/mt)