Baustart für Neubau des Naturhistorischen Museums Basel im Juni
Im Juni starten die Bauarbeiten für den gemeinsamen Neubau des Naturhistorischen Museums Basel und des Staatsarchivs Basel-Stadt. Der Bau im Quartier St. Johann soll voraussichtlich 2026 fertiggestellt sein und 2027/28 seine Pforten öffnen.
Quelle: EM2N & Filippo Bolognese
Visualisierung des Neubaus: Blick auf den Eingangsbereich.
Die derzeitigen Liegenschaften von Museum und Staatsarchiv sind sanierungsbedürftig. Ein Neubau an der Entenweidstrasse, für welchen sich das Basler Stimmvolk im Mai 2019 ausgesprochen und den dafür nötigen Kredit von 214 Millionen Franken genehmigt hatte, soll Abhilfe schaffen und gleichzeitig die betrieblichen und räumlichen Einschränkungen der Institutionen aufheben. Im Juni beginnen nun die Bauarbeiten, wie das Basler Bau- und Verkehrsdepartement am Mittwoch mitteilte.
Gestartet wird mit den Aushubarbeiten, die bis Februar 2022 dauern. Bis Ende 2023 soll der Rohbau erstellt werden, danach folgt 2024 der Innenausbau. Nach einer Bauzeit von rund fünf Jahren soll das Gebäude dann dem Museum und dem Staatsarchiv für die Einrichtungsarbeiten übergeben werden. Diese werden gemäss Mitteilung die Labore, Werkstätten und Präparatorien ausstatten, die internen Arbeitsbereiche einrichten und die neuen Dauerausstellungen aufbauen.
Komplexer Umzug: Rund 11,8 Millionen Objekte
Mit der Fertigstellung 2026 wird aber auch der Umzug der Museumssammlungen und der Akten des Staatsarchivs erfolgen. Dies ist laut Mitteilung mit grossem logistischem Aufwand verbunden. So beherbergt das Museum in seinen «Archiven des Lebens» rund 11,8 Millionen Objekte aus Zoologie, Geologie und Paläontologie, die fachgerecht verpackt und transportiert werden müssen.
Im Staatsarchiv sind hingegen schriftliche, audiovisuelle und digitale Originalquellen aus fast 1000 Jahren Basler Geschichte archiviert. Über 20 Laufkilometer Akten würden an fünf Standorten lagern. Die Eröffnung des Staatsarchivs am neuen Standort ist aus diesem Grund für 2027 geplant, jene des Naturhistorischen Museums für 2028.
Quelle: EM2N & Filippo Bolognese
Die Fassade aus roh verarbeitetem Sichtmauerwerk soll mit mehr als 60 eingebauten Nistplätzen diversen Vogelarten ein neues Zuhause bieten.
Der Neubau am Vogesenplatz stammt aus der Feder der EM2N Architekten aus Zürich, die 2015 einen Architekturwettbewerb für sich entscheiden konnten. Der Entwurf sieht ein offenes Kulturgebäude mit einer grosszügigen gemeinsamen Eingangshalle, einem Museumscafé und einem Shop, einer Lounge sowie einem Picknickbereich für Schulklassen vor.
60 Nistplätze für Vögel in Fassade
Das langgestreckte Backsteingebäude gliedert sich durch Rücksprünge entlang der Entenweidstrasse in die Quartierbebauung ein, wie das Bau- und Verkehrsdepartement weiter mitteilte. Der schlanke rund 40 Meter hohe Turm am Vogesenplatz mache das öffentliche Gebäude im Stadtbild sichtbar. Die Fassade des Neubaus aus roh verarbeitetem Sichtmauerwerk soll zudem mit mehr als 60 eingebauten Nistplätzen diversen Vogelarten eine neue Heimat bieten.
Mit dem Neubau wird das Naturhistorische Museum ausserdem nicht mehr nur Dauer- und Sonderausstellungen zeigen, sondern auch Einblicke in die bisher nicht öffentlich zugänglichen Sammlungen sowie in die Werkstätten und Präparatorien gewähren. Das Staatsarchiv wird in den Lesesälen hingegen Quellen zur Basler Geschichte einfach und attraktiv zur Verfügung stellen und die Besucher auf diese Weise bei ihren Recherchen unterstützen. (mgt/pb)
Virtueller Informationsanlass
Am Mittwoch 26. Mai 2021 um 18.30 Uhr laden das Stadtteilsekretariat Basel-West und das Bau- und Verkehrsdepartement das Quartier zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung zum Baubeginn ein. Die Veranstaltung findet online statt und bietet die Möglichkeit, Fragen zu stellen. Hier gelangen Sie zum Infoanlass.