Baustart für Erweiterung der Bezirksanlage in Winterthur
Die Bezirksanlage in Winterthur, in der Kantonspolizei, Staatsanwaltschaft und Gefängnis untergebracht sind, wird modernisiert und erweitert. Nun starten die Bauarbeiten. Die Gesamtkosten für das Projekt belaufen sich auf 113,2 Millionen Franken.
Quelle: ARGE Gunz und Künzle Architekten GmbH / MOA Miebach Oberholzer Architekten, Zürich
Visualisierung: So soll der fünfgeschossige Gefängnis-Neubaus in Winterthur dereinst aussehen.
Das regionale Zentrum für Strafverfolgung umfasst nebst der Staatsanwaltschaft Winterthur/Unterland auch die Regionalabteilung Winterthur/Weinland der Kantonspolizei Zürich, das Untersuchungsgefängnis Winterthur sowie das benachbarte Bezirksgericht Winterthur. Die räumliche Nähe der verschiedenen Partnerorganisationen der Strafverfolgung ermögliche eine effiziente Fallbearbeitung, wie die kantonale Baudirektion Zürich am Mittwoch mitteilte.
Mit dem Umbau und der Erweiterung soll ein modernes regionales Zentrum für die Strafverfolgung geschaffen werden. Unter anderem entstehen mit dem Projekt zusätzlich benötigte Büroflächen für die Staatsanwaltschaft. Daneben sollen dereinst auch die Arbeitsplätze der Staatsanwaltschaft vom Flughafen nach Winterthur verlegt und die 2011 aufgrund von Platzgründen ausgelagerte Jugendanwaltschaft wieder in die Bezirksanlage integriert werden.
Durch diese Massnahme könne die Sicherheit bei kritischen Befragungen optimal gewährleistet werden, heisst es. Nebst dem zusätzlichen Raumbedarf, der mit dem Projekt gedeckt wird, wird auch das Gefängnis der Anlage ersetzt, da es baulich in schlechtem Zustand ist und die Vorgaben des Bundes für Gefängnisbauten nicht mehr erfüllt. Mit dem Neubau wird zugleich auch die Kapazität von 48 auf 92 Plätze erhöht.
Fünfgeschossiger Neubau entlang der Bahngleise
Realisiert wird das Projekt der Arbeitsgemeinschaft Gunz & Künzle Architekten GmbH / MOA Miebach Oberholzer Architekten und Ghisleni Partner AG, die einen Architekturwettbewerb für sich entscheiden konnte. Der Entwurf sieht ein längliches, fünfgeschossiges Gebäude entlang der Bahngleise vor, das das bestehende Verwaltungsgebäude ergänzt. Die Baukörper werden dabei über eine Passarelle miteinander verbunden. Der Gefängnis-Altbau aus dem Jahr 1964 wird gesamthaft instandgesetzt.
Im Ergänzungsbau von 2005 wird das Erdgeschoss – in dem bisher die Einsatzfahrzeuge der Kantonspolizei eingestellt waren – zu Büroflächen ausgebaut. Die Jugend- und Staatsanwaltschaft werden laut Baudirektion im Westteil des bestehenden Baus sowie im Neubau organisiert. Die Kantonspolizei wird hingegen an ihrem angestammten Ort bleiben und das Gefängnis in den Neubau integriert. Das bestehende Gefängnis bleibt während der Bauphase in Betrieb und wird am Ende rückgebaut. In diesem Bereich wird ein öffentlich zugänglicher Platz erstellt.
113,2 Millionen Franken für Bauprojekt
Das Projekt wird gemäss Baudirektion in Etappen umgesetzt. Die Arbeiten für den Erweiterungsbau starten Ende Juni 2021. In einer zweiten Phase folge die Instandsetzung des bestehenden Baus. Zum Schluss folgen der Abbruch des Gefängnisses und die Umgebungsarbeiten für den öffentlichen Platz, die voraussichtlich Mitte 2025 abgeschlossen sein werden.
Die Gesamtkosten des Bauprojekts belaufen sich laut Mitteilung auf 113,2 Millionen Franken. Der Regierungsrat beschloss 22,3 Millionen Franken als gebundene Ausgabe für die Instandsetzungsarbeiten und den Abbruch des bestehenden Gefängnisses. Der Kantonsrat bewilligte 88,7 Millionen Franken als neue Ausgabe für den Neubau sowie 2,2 Millionen Franken für den Übertrag des dafür benötigten Grundstücks vom Finanzvermögen in das Verwaltungsvermögen. (mgt/pb)