Bauregion ZH: Diese Projekte beschäftigen den Kanton Zürich 2020
Am Flughafen Zürich soll ein riesiger Neubau für die Geschäftsfliegerei entstehen. Derweil erhält das städtische Tramdepot Hard neue Gewänder und der Franklingturm in Oerlikon nimmt Gestalt an. Eine Übersicht zu laufenden Projekten im Kanton Zürich.
Der Flughafen Zürich hat Grosses vor
Kloten –Ein riesiger Neubau für grosse Geschäftsflieger: Der Flughafen hat ein Bauprojekt mit Hangars, Sicherheits- und Zollkontrolle, Passagierlounges und einem sieben Stockwerke hohen Büroriegel vorgestellt. Auch die Jet-Basis der Rettungsflugwacht und Ambulanzjets sollen die neuen Anlagen dereinst nutzen.
Der Komplex wird eine Fläche von 80 mal 280 Metern belegen und bis zu 30 Meter hoch werden. Das Plangenehmigungsgesuch zum Projekt, zu dem keine Kostenschätzung zu ermitteln war, liegt seit Kurzem auf. Der Baubeginn steht noch nicht fest. Was aber schon klar ist: Der bei Fotografen beliebte «Spotterhügel», der für den Neubau abgetragen wird, soll nahtlos an einem neuen Standort wieder aufgeschüttet werden.
Bei einem zweiten Projekt liegt eine Kostenplanung bereits vor: Für 800 Millionen Franken will der Flughafen einen neuen Terminal 1 errichten, inklusive einem neuen Tower für die Flugsicherung. Dieses Bauvorhaben wird frühestens 2030 abgeschlossen sein.
www.flughafen-zuerich.ch/unternehmen
Basler bauen Zürcher Tramdepot Hard
Zürich –Baufällig ist das Tramdepot Hard in Zürich schon lange, doch Pläne für eine Erneuerung scheiterten wiederholt. Doch nun hat das Stimmvolk ein Projekt über 203 Millionen Franken bewilligt: Die Basler Architekten Morger Partner kombinieren das alte, denkmalgeschützte Depot mit einem Neubau, der 25 Trams Platz bietet.
Darüber kommt ein dreistöckiger Sockelbau mit Ateliers, Gewerbeflächen und Wohnungen. Dazu kommen zwei Wohnhochhäuser, 65 und 68 Meter hoch, womit total 193 städtische Wohnungen zusammenkommen. Deren Mietzins wird nach dem Prinzip der Kostenmiete ermittelt und damit günstiger sein als vergleichbare Objekte im Quartier. Fertig sein soll das neue Depot 2025.
www.stadt-zuerich.ch/bau-depot-hard
Quelle: SBB Immobilien
Visualisierung des Projekts «Talevo» in Thalwil.
SBB-Immobilien überarbeiten Projekt Talevo in Thalwil
Thalwil –Im Herzen der Zürichseegemeinde haben die SBB Immobilien die Überbauung «Talevo» geplant, gegen deren ursprüngliches Baukonzept aber grosser Widerstand erwuchs. Nun hat man ein optimiertes Konzept eingereicht, das der Thalwiler Gemeinderat gut hiess. «Talevo» besteht aus einer Mischung aus Wohn-, Dienstleistungs- und Retailflächen direkt beim Bahnhof.
Total entstehen 5500 Quadratmeter für Mietwohnungen und 3500 Quadratmeter für Dienstleistungen. Die SBB haben aufgrund einer Forderung des Kantons das Bauvolumen reduziert und übernehmen die Finanzierung der Verlängerung der Passerelle Nord, einer wichtigen Fussgängerverbindung. Dazu bietet man einen Teil der Gewerbeflächen vergünstigt an und begrünt die Bahnhofstrasse mit 30 Bäumen.
Ob das überarbeitete Konzept Billigung findet, hätte eine Gemeindeversammlung im März entscheiden sollen. Diese musste natürlich verschoben werden.
Quelle: Karin Gauch, Fabien Schwartz
Neubau der EWZ in Herdern, Zürich.
Spektakuläre Erweiterung für EWZ in Herdern
Zürich –Das Areal der Elektrizitätswerke Zürich in Herdern soll umgebaut und erweitert werden. Das Projekt der Architekten Meili & Peter sieht zwei zusätzliche Stockwerke und eine spektakuläre Erweiterung des bestehenden Baus vor, nebst einer neuen Lagerhalle und der kompletten Umgestaltung und Publikumsöffnung des Aussenbereichs.
Nach dem Umbau wird der Komplex 600 statt 250 Arbeitsplätze umfassen; eine von den EWZ dringend benötigte Erweiterung. Der Gemeinderat hat den Objektkredit von 167,4 Millionen Franken bewilligt. Die Volksabstimmung hätte am 17. Mai folgen sollen, zeitgleich mit der soundsovielten Hardturm-Vorlage. Ein neuer Abstimmungstermin nicht bekannt.
Quelle: franklinturm.ch
Der Franklinturm in Zürich-Oerlikon.
Franklinturm mit Verspätung
Zürich – Letzten Herbst war der Spatenstich für den Franklinturm in Oerlikon. Zwei Jahre später als geplant wächst das 80 Meter hohe Hochhaus neben dem bereits erstellten Andreasturm in die Höhe und prägt mit diesem die Skyline von Zürich Nord. Der Bauherr SBB begründet die Verzögerung mit dem Überangebot an Büroflächen: Man baue erst, wenn genügend Mietverträge unterschrieben seien. Nun scheinen genügend der 12’000 Quadratmeter Büroflächen unter Dach zu sein. Die Arbeiten am Projekt laufen und bereits 2022 soll der Neubau bezugsbereit sein.
Quelle: Ben Kron
Hotel «Joyn» in Zürich-Oerlikon beim Glattpark.
Aparthotel«Joyn»: Zürichs grösstes Hotel entsteht
Opfikon –Am Stadtrand von Zürichentsteht das grösste Hotel der Deutschschweiz: Das Aparthotel«Joyn»wird am Februar 2021 rund 100Hotelzimmer sowie 347 Serviced Apartments anbieten. Damit löst es das Motel One mit 394 Zimmern ab, bleibt aber deutlich hinter dem grössten Schweizer Hotel, dem Starling in Genf mit 496 Zimmern.
Mit dem sechsstöckigen Neubau zielt der Anbieter Corestate Capital auf eine Nische, eine Art Mischung zwischen Mietwohnung und Hotel, mit Putzservice, Parkplatz und auf Wunsch Mahlzeitendienst. Der Investor betreibt bereits vier solcher Hotels in Mitteleuropa, weitere sieben sind in Bau. PS: Das grösste Hotel der Welt steht in Malaysia und hat stolze 7351 Zimmer.
Quelle: www.kim-inno-city.ch
Neubau KIM Inno-Living in Winterthur.
«KIM Inno-Living»: Grossüberbauung in Minergie-P
Winterthur – Seit September laufen in Winterthur-Neuhegi die Arbeiten an der Wohn- und Gewerbeüberbauung«KIM Inno-Living». Die BDE Architekten aus Winterthur, die Sieger des BIM-basierten Studienauftrages, schufen einen Gebäudekomplex mit unterschiedlich grossen Wohn- und Geschäftseinheiten sowie abwechslungsreich bepflanzten Innenhöfen. Das Gebäude wird über sieben Vollgeschosse und ein Attikageschoss verfügen, wobei ab dem ersten Obergeschoss ein Holzbau entsteht.
Der Bauherr strebt eine Minergie-P-Zertifizierung an, dies dank starker Wärmedämmung, guter Luftdichtigkeit der Gebäudehülle und einer PV-Anlage auf dem Dach. Total entstehen über 200 Wohnungen und 17000 Quadratmeter vermietbare Fläche, dies ab Frühjahr 2022. Gebaut wird der Komplex von der Implenia, im Auftrag der Besitzerin Swiss Life.
Quelle: Steiner AG
Auf dem Areal der ehemaligen «Glasi» in Bülach entsteht ein neues Stadtquartier.
Neues Stadtquartier auf «Glasi»-Arealin Bülach
Bülach –Nur die älteren Semester erinnern sich noch an die grünen, gläsernen Christbaumständer: Sie waren eins der bekanntesten Produkte der Glashütte Bülach, die lange die wichtigste Arbeitgeberin der Zürcher Unterländer Stadt war.
Nun entsteht seit letztem Herbst auf dem Areal der ehemaligen «Glasi» im Norden Bülachs ein neues Stadtquartier: 21 Gebäude mit 560 Miet- und Eigentumswohnungen, 20000 Quadratmeter Räume für Unternehmen und Gewerbe, dazu ein Hotel und ein Pflegezentrum umfasst das Grossprojekt. Es wird von der Steiner AG, der Baugenossenschaft Glattal Zürich und Logis Suisse AG entwickelt, geplant und gebaut. Die Fertigstellung des bahnhofsnahen neuen Quartiers ist für 2023 geplant.
Quelle: ARGE Gunz und Künzle Architekten GmbH / MOA Miebach Oberholzer Architekten, Zürich
Visualisierung des Gefängnis-Neubaus in Winterthur.
Mehr Platz im Gefängnis Winterthur
Winterthur –Zwei auf einen Streich: Winterthur baut sein altes Gefängnis zurück und macht den Platz öffentlich zugänglich. Dafür baut man an anderer Stelle ein neues Gefängnis, womit sich die Zellenzahl von 48 auf 92 erhöht. Der Neubau ist unter anderem nötig, weil das alte Gebäude nicht mehr den Vorgaben des Bundes entspricht.
Geplant ist ein fünfstöckiger Bau mit dem Namen «xy», worin neben den Häftlingen auch die Mitarbeitenden der Staatsanwaltschaft unterkommen werden. Der Kanton rechnet mit Kosten von 113,2 Millionen Franken, die noch vom Kantonsrat genehmigt werden müssen. Ist dies der Fall, beginnen die Bauarbeiten noch dieses Jahr. Der Neubau soll Anfang 2023 bezugsbereit sein.
stadt.winterthur.ch/themen/leben-in-winterthur/planen-und-bauen