Bauregion Zentralschweiz: Diese Projekte beschäftigen den Kanton Zug 2020
Während in Cham das Papieri-Areal konkrete Formen annimmt, wurde in Unterägeri Ende Januar ein Baukredit für die Realisierung eines Baus in der Gewerbezone Rain gesprochen. In Zug schreitet derweil die Realisierung des neuen V-Zug-Firmencampus voran.
Quelle: Albi Nussbaumer Architekten, Zug/Boltshauser Architekten, Zürich
Visualisierung Papieri-Areal in Cham.
Erste Papieri-Etappe in Bau
Cham – Nach einer jahrelangen Planungsphase des Papieri-Areals nimmt das Vorhaben nun konkrete Formen an. Zunächst mussten die Rückbauten abgeschlossen werden, im Januar erfolgte der Baustart für das CO2-neutrale Energiesystem. Anfang Februar starteten die Aushubarbeiten für die drei Wohnbauprojekte der ersten Etappe. Die offizielle Grundsteinlegung für den Bau der ersten Etappe fand erst Anfang Juni statt.
Die erste Etappe umfasst das südlichste, 41 Meter hohe Hochhaus mit 46 «Papieri-Suites», einen Neubau mit Mietwohnungen sowie die Umnutzung des Kesselhauses für gewerbliche Zwecke und der Hallen der Papiermaschinen 1 bis 4 mit 52 «Papieri-Lofts». Zur Bauetappe gehören auch der zentrale, öffentliche Platz mit Freitreppe und die Erstellung des neuen Lorzenstegs, dessen Rohbau bereits im März fertiggestellt wurde. Im Zuge dieser ersten Etappe werden 105 Eigentums- und 160 Mietwohnungen realisiert, zudem zirka 4400 Quadratmeter Dienstleistungs- und Gewerbeflächen. Sie sollen ab der zweiten Hälfte 2022 bezogen werden können.
Während die Bauarbeiten der ersten Etappe auf Hochtouren laufen, hat die Cham Immobilien AG einen weiteren Studienauftrag für die drei Bauvorhaben der zweiten Etappe durchgeführt. Insgesamt sollen im neuen Quartier bis zu 1250 Arbeitsplätze geschaffen und Wohnraum für mindestens 2000 Menschen entstehen. Gemäss den Vorgaben des Bebauungsplans bleibt rund ein Drittel der Bestandsbauten auf dem Areal erhalten und wird umgenutzt. Die Cham Group AG rechnet mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 700 Millionen Franken und einer Gesamtbauzeit von rund acht Jahren.
Quelle: PD
Die Korporation Unterägeri realisiert einen Gewerbebau mit Heizzentrale in der neuen Gewerbezone Rain.
Gewerbebau mit Heizzentrale
Unterägeri – An der Gemeindeversammlung der Korporation Unterägeri wurde Ende Januar ein Baukredit für die Realisierung eines Gewerbebaus mit Heizzentrale in der neuen Gewerbezone Rain gesprochen. Die Heizzentrale wird das gesamte Schwelli versorgen. Die alte Schwelli-Heizanlage war sanierungsbedürftig und zu klein, um auch das geplante Quartier Zimel mit anzuschliessen. Geheizt wird mit Holz.
Die Baukosten belaufen sich auf rund zehn Millionen Franken. Neben der Heizzentrale will die Korporation auf zwei Etagen grosse, flexibel in kleine Einheiten unterteilbare Gewerberäumen und Büros sowie zwei Wohneinheiten im Dachgeschoss erstellen. Im Untergeschoss befindet sich die Heizzentrale mit direktem Zugang über die neue Erschliessungsstrasse zur Gewerbezone Rain.
Nördlich davon, leicht erhöht,
liegt die Einstellhalle mit 22 Parkplätzen, die direkt von der Rainstrasse her
erschlossen wird. Die Gewerbehallen erstrecken sich über zwei Geschosse.
Darüber werden Büros angelegt. Für den fast 40 Meter langen und 30 Meter
breiten Gewerbebau wird ausschliesslich Schweizer Holz verbaut. Die Fassade
weist eine vertikale Struktur auf, welche die Gliederung der Büros
widerspiegelt.
www.korporation-unteraegeri.ch
Quelle: Hosoya Schaefer Architects
Visualisierung: Mobility Hub Zug Nord.
Futuristischer Bau für Autos
Zug – Wo die Mitarbeiter der V-Zug bisher ihre Fahrzeuge abstellten, soll in Zukunft ein neuer Firmencampus in die Höhe wachsen. Auf rund 2500 Quadratmetern Gebäudefläche und sechs Etagen will die V-Zug Immobilien AG einen sogenannten «Mobility Hub Zug Nord», mit rund 600 Parkplätzen realisieren.
Das geplante Gebäude liegt direkt an der sich im Bau befindenden Tangente Zug–Baar, ideal gelegen, um danach zur Weiterfahrt auf die öffentlichen Verkehrsmittel oder das Velo umzusteigen. Zur Anbindung entsteht eine Fussgängerbrücke, die zum Betriebsareal führt. Die Arbeiten am Technologiecluster Zug sind bereits im Gange. Auf dem ehemaligen Areal der V-Zug an der Grenze zwischen Zug und Baar entsteht ein neues Industrie- und Wohnquartier.
2014 gewann das Büro Hosoya Schaefer Architects den Masterplan-Wettbewerb für den Tech Cluster Zug. Auf dieser Grundlage erfolgte in Zusammenarbeit mit der Stadt und dem Kanton Zug die Ausarbeitung des Bebauungsplans. Dieser ist seit Oktober 2018 rechtskräftig. Das Projekt des nachhaltigen Parkhauses «Mobility Hub Zug» im zweiten Gebäude des Clusters erhielt Anfang Februar die Baubewilligung. Die Realisierung soll Ende 2021 abgeschlossen sein, die Inbetriebnahme ist für Frühjahr 2022 geplant.
Der Mobility Hub wird über ein vollautomatisiertes Valet-Parking verfügen, bei dem sich die Autos selbst einparken. Das Technologiecluster soll bis 2035 oder 2045 entstehen. Es setzt auf umweltfreundliche Bauweise und nachhaltige Energieversorgung. Auf dem 80000 Quadratmeter grossen ehemaligen Werkareal der V-Zug entstehen in Etappen rund 4000 bis 5200 Industrie- und Dienstleistungsarbeitsplätze sowie Wohnungen für 400 bis 600 Personen.