Baubewilligung für Schützenfahrbrücke in Münsingen rechtskräftig
Bei Münsingen wird die Schützenfahrbrücke definitiv ersetzt werden. Die Berner Baudirektion hat die von Birdlife Schweiz erhobene Beschwerde gegen die Baubewilligung die neue Brücke abgewiesen. Die Naturschutzorganisation sieht in der neuen Schrägseilbrücke eine Gefahr für die Zug- und Wasservögel.
Quelle: zvg
Die neue Brücke bei Münsingen kann nun realisiert werden.
Sie ist seit 140 Jahren in Betrieb: die Schützenfahrbrücke, die in Münsingen die Aare quert. Man hatte sie seinerzeit als Ersatz für die Aarefähre errichtet. Mittlerweile ist die filigrane Eisenkonstruktion am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Trotz regelmässigen Unterhalts hatte sich ihr baulicher Zustand im Laufe der Jahre derart verschlechtert, dass sie ersetzt werden muss.
Weil sie sich in einem sensiblen Bereich befindet – sie liegt in der «Aarelandsschaft Thun-Bern», die im Bundesinventar der Landschaften und Naturdenkmäler gelistet ist – zogen die beteiligten Gemeinden Münsingen, Belp und Gerzensee für das Projekt unter anderem auch den Berner Heimatschutz, die kantonale Denkmalpflege und ein Landschaftsarchitekturbüro bei. Die Fachleute hätten in einem langwierigen Verfahren die Nutzungskonzepte der Brücke erstellt und mittels Variantenvergleich der Ausführung einer Konstruktion als Seilbrücke den Vorzug gegeben, berichtete das Münsinger Gemeindeblatt im Januar letzten Jahres. Schliesslich wurde die Baubewilligung erteilt.
Eine Gefahr für Zug- und Wasservögel?
Doch dagegen wehrte sich Birdlife Schweiz und erhob vergangenen August Beschwerde. Die Naturschutzorganisation sah in der der Schrägseilkonstruktion eine Bedrohung für Wasser- und Zugvögel, weil die Tiere mit den Seilen kollidieren könnten. Dem hielt die Gemeinde in einer Medienmitteilung entgegen, dass die Seile zum Schutz der Vögel mit schwarzweissen Bällen markiert werden sollen. So, wie dies von der Vogelwarte Sempach empfohlen wird.
Doch nun hat die Berner Baudirektion die Beschwerde der von Birdlife abgewiesen: Der Ersatzbau sei vereinbar mit den Schutzzielen des betroffenen Auengebiets von nationaler Bedeutung. Damit kann die Brücke nun gebaut werden. Wann die Arbeiten für den Ersatzneubau beginnen, ist aber noch offen. – Wegen des hohen Wasserpegels der Aare konnten in diesem Frühling noch keine Reparaturarbeiten am Brückenpfeiler vorgenommen werden. Wegen des Zustandes der Brücke und der aktuellen Hochwassergefahr muss laut Gemeinde jederzeit mit einer Gesamtsperrung gerechnet werden. (mai /mgt/Material der sda)