Bauarbeiten für Neubau des Spitals in Wolhusen sind gestartet
Pünktlich zum 50-Jahre-Jubiläum des Luzerner Kantonsspitals in Wolhusen LU sind die Bauarbeiten für den Neubau am Mittwoch mit dem symbolischen Spatenstich gestartet. Das neue Gebäude soll 2027 in Betrieb genommen werden.
Quelle: zvg, Luzerner Kantonsspital
Visualisierung: So soll der Spitalneubau in Wolhusen dereinst aussehen.
Eröffnet worden war das damalige «Kreisspital Wolhusen» 1972 als Regionalspital für die Einwohner des Entlebuchs und des Hinterlands. Das Spital in Wolhusen habe eine grosse Bedeutung für die ganze Region, hiess es in einer Mitteilung des Luzerner Kantonsspitals (LUKS) vom Mittwoch.
Der Spitalstandort Wolhusen war in den letzten 20 Jahren aber aus finanziellen Gründen auch umstritten. So stellte 2005 der Regierungsrat im Rahmen des Sparpakets «Reform 06» das Spital zur Disposition. Der Kanton bekannte sich schliesslich aber zur Beibehaltung des Spitalstandorts.
2011 beschloss der Regierungsrat grundsätzlich den Bau eines Neubaus. Die Kosten und Planungsänderungen verzögerten das Vorhaben. Seit 2018 steht fest, wie der Neubau aussehen soll. In einem Wettbewerb setzte sich damals das Projekt «Paimio» der Planergemeinschaft Nissen Wentzlaff/Ludes Architekten Basel durch.
Diskussionen um Leistungsangebot
Die Diskussionen um «Wolhusen» rissen aber nicht ab. Nun ging es vor allem um das Angebot des Regionalspitals. Die Idee, die Geburtshilfe zu reduzieren, sorgte im Westen des Kantons für Unruhe. Vor einem Jahr teilte der Kanton mit, dass in Wolhusen weiterhin die volle Geburtshilfe angeboten werden solle.
Die grossen und raschen Veränderungen im Gesundheitswesen machen indes auch vor dem Spital Wolhusen nicht halt. Genannt werden in der Mitteilung etwa der Trend zu ambulanten Behandlungen, der Mangel an Pflegern oder der Kostendruck. Ein Neubau sei eine gute Gelegenheit, um darauf zu reagieren, hiess es im Communiqué.
Quelle: Archiv Wolhuser Forum für Geschichte
Eine Aufnahme aus dem Jahr 1971 zeigt den Bau des Spitals Wolhusen.
Anpassungen des Leistungsangebots seien unumgänglich, weil das Umfeld des Gesundheitswesens dynamischer und komplexer geworden sei, wird Gesundheitsdirektor Guido Graf (Mitte) in der Mitteilung des LUKS zitiert. Wenn der Spitalbetrieb für die Zukunft gesichert werden solle, dürfe die Vergangenheit nicht in Beton gegossen werden.
Zum künftigen Angebot gehört gemäss der LUKS-Mitteilung eine «bedarfsgerechte stationäre und ambulante Grundversorgung inklusive Geburtshilfe und Gynäkologie sowie eine Notfallversorgung rund um die Uhr». Geplant ist ferner eine Abteilung für Intensivüberwachungspflege (Intermediate Care) sowie für Orthopädie und Rehabilitation.
Das LUKS Wolhusen werde damit langfristig einen wichtigen Stellenwert in der Gesundheitsversorgung des Kantons einnehmen, hiess es in der Mitteilung. Es werde dabei mit den Kantonsspitälern in Luzern und Sursee eng und interdisziplinär zusammenarbeiten. Betont wurde in der Mitteilung die regionalpolitische Bedeutung des Spitals. Der Kanton sei deswegen bereit, das strukturelle Defizit auszugleichen.
Quelle: Archiv Wolhuser Forum für Geschichte
Aufnahme aus dem Jahr 1970: Das Spital Wolhusen und die zwei Personalhäuser im Bau.
Fünf Jahre Bauzeit für neues Spital
Mit dem Spatenstich beginnen die Arbeiten für das zum Neubau gehörende Werkhofgebäude, welches zusammen mit dem neuen Parkplatz im Osten des Areals zu liegen kommt. Das zweistöckige Gebäude wird 80 Betten haben, alle Zimmer werden Einbettzimmer sein. Je 20 werden der Grundversorgung und der Orthopädie zur Verfügung stehen, 40 Betten der Rehabilitation.
Der Bau des neuen Spitals dürfte rund fünf Jahre dauern. Die Kosten sind auf 110 Millionen Franken veranschlagt. Wegen des im Laufe der Planungen veränderten Leistungsangebots muss gemäss LUKS das Projekt nicht neu öffentlich aufgelegt werden. Es komme nur im Gebäudeinnern zu Verschiebungen, hiess es. (sda/pb)