Bauarbeiten für mehr Schutz vor Hochwasser am Sempachersee
Seit Dezember ist der Pegelstand des Sempachersees konstant hoch und die Hochwassersituation angespannt. Ursache ist unter anderem die zu geringe Abflusskapazität der Sure. Sie soll erhöht werden. Seit heute Montag laufen bei Oberkirch an der Sure entsprechende Bauarbeiten.
Die nasse Witterung ist der Grund, weswegen der Wasserstand des Sempachersees seit Dezember 2023 konstant hoch geblieben und nicht mehr wesentlich abgesunken ist. Zudem hatten letzten Winter starke Winde in Kombination mit dem hohen Pegelstand grosse Schäden am Uferweg verursacht.
Verschärft wird das Problem durch den Umstand, dass der einzige Auslauf der Sempachersees die Sure bei Oberkirch ist und dass die für die Abflusskapazität entscheidenden Faktoren der Querschnitt und das Gefälle der Sure sind. Letzteres ist laut Kanton kaum vorhanden. Und dies macht das Absinken des Wasserpegels schwierig. Ausserdem nehmen im Zuge des Klimawandels Starkregenfälle und extreme Wetterereignisse zu, was ebenfalls für höhere Seeständen sorgen kann.
Aufschüttungen der Sure werden abgetragen
Zur Entschärfung der anhaltend angespannten Hochwassersituation laufen seit heute entsprechende Bauarbeiten: Auf der linken Uferseite respektive in Fliessrichtung der Sure werden Aufschüttungen wieder abgetragen, während man ergänzend dazu bei der Hofbachmündung Geschiebe entnimmt, das der Hofbach in den letzten Jahren eingetragen hat. Sind diese Arbeiten beendet, wird die Abflussleistung der Sure erneut überprüft. Stellt sich dabei heraus, dass die Abflusskapazität nicht im gewünschten Mass verbessert werden konnte, sollen laut Kanton weitere «geeignete und verhältnismässige Massnahmen» vertieft geprüft werden.
Der hohe Pegel des Sempachersees hat in der Vergangenheit auch das Kantonsparlament beschäftigt. Dieses erklärte im Winter dieses Jahres ein Postulat von Kantonsrat Rolf Bossart (SVP) als erheblich, das Massnahmen forderte. Auch Gemeinden rund um den Sempachersee drängten auf Massnahmen, um die Situation zu entschärfen. (mgt/mai)