Bauarbeiten für Klanghaus Toggenburg starten im April
Mit dem Klanghaus entsteht im Toggenburg ein musikalisches Zentrum für die Naturtonmusik. Im April 2022 startet das Hochbauamt des Kantons St. Gallen nun mit den Bauarbeiten. In einem ersten Schritt wird das Hotel Seegüetli abgebrochen.
Quelle: nightnurse images, Zürich
Das ursprüngliche Projekt für das Klanghaus Toggenburg am Schwendisee in Wildhaus-Alt St. Johann.
Bereits im Sommer 2021 sind im Rahmen des Bauvorhabens erste Arbeiten erfolgt. Der Kanton verlegte so etwa einen Teil der Vorderen Schwendistrasse. Nun werde das kantonale Hochbauamt im April 2022 mit den Arbeiten für das eigentliche Klanghaus starten, wie die St. Galler Staatskanzlei am Montag mitteilte. In einem ersten Schritt wird dazu das bestehende Hotel Seegüetli am Schwendisee oberhalb von Unterwasser abgerissen.
Anschliessend starten gemäss Mitteilung im Juni 2022 an dessen Standort die Bauarbeiten für den Holzbau. Im Vergleich zum Hotel wird das neue Klanghaus jedoch etwas weiter entfernt vom See gebaut. Die Umsetzung des Bauvorhabens wurde an die Architektin Astrid Staufer aus dem Büro Staufer und Hasler in Frauenfeld übertragen. Der Entwurf für das Klanghaus stammt vom Zürcher Büro Meili und Peter Architekten.
Zweieinhalb Jahre Bauzeit
Nach rund zweieinhalb Jahren Bauzeit soll das neue Gebäude Ende 2024 der Stiftung Klangwelt Toggenburg übergeben werden. Der Holzbau wird vier akustisch einzigartige Klangräume sowie zwei Aussenbühnen für Musikexperimente im Freien umfassen. Mit dem Abbruch des Hotels und der besonderen Architektur des Klanghauses werde das Landschaftsschutzgebiet am Schwendisee deutlich aufgewertet, so die Staatskanzlei.
Das Klanghaus wird gemäss Mitteilung sowohl professionellen Musikern als auch Laien als «Klangwerkstatt mit einzigartiger Akustik» für Proben, Kurse, Workshops und Symposien zur Verfügung stehen. Die Musik und die Klänge, die in der Landschaft und in der regionalen Tradition ihre Wurzeln hätten, würden mit dem Neubau nun einen eigenen Ort erhalten, heisst es weiter.
23,3 Millionen für Klanghaus
Das Klanghaus ist eingebunden in das touristische Gesamtkonzept «Klangcampus». Dieses hat zum Ziel, die wirtschaftliche Entwicklung voranzutreiben und die Zusammenarbeit von lokalem Gewerbe, Toggenburg Tourismus, der Stiftung Klangwelt und Weiteren zu fördern.
Die Gesamtkosten für den Bau des Klanghauses werden mit 23,3 Millionen Franken angegeben. Davon finanziert die Klangwelt Toggenburg 1 Million Franken. Für den Kanton verbleiben Kosten von 22,3 Millionen Franken. Die Stiftung Klangwelt Toggenburg wird das Klanghaus betreiben.
Lange Vorgeschichte
Das Klanghaus am Schwendisee hat schon eine längere Geschichte hinter sich. Ursprünglich wollte die St. Galler Regierung den Auftrag direkt an Peter Zumthor vergeben, musste dann aber nach Kritik der Architekturverbände und einer Beschwerde vor Verwaltungsgericht umschwenken. Schliesslich wurde ein Thesenwettbewerb ausgeschrieben, an dem Zumthor nicht teilnahm.
Aus 91 Bewerbungen wurden sechs renommierte Architekten-Teams aus dem In- und Ausland ausgewählt. 2010 waren es dann die Zürcher Architekten Marcel Meili und Markus Peter, die die Ausschreibung gewannen. Aus ihrem Entwurf wurde später das Modell gebaut, das bei der Beratung im Kantonsrat und auf Fotos beim Entscheid an der Urne zu sehen war.
Erste Vorlage scheiterte
Es folgte der lange politische Entscheidungsprozess: 2016 scheiterte eine erste Bauvorlage in der Schlussabstimmung im Kantonsrat. Danach wurde die Finanzierung verändert. Im Juni 2019 bewilligten dann die Stimmberechtigten das Projekt, das den Kanton 22,3 Millionen Franken kosten wird.
Im März 2019 starb Marcel Meili. Das Architekturbüro in Zürich gibt es allerdings weiterhin. Nun wird Astrid Staufer das Bauvorhaben «im Sinn und Geist von Marcel Meili» umsetzen. Meili hatte das Klanghaus 2010 in vertraglicher Zusammenarbeit mit Astrid Staufer entwickelt. (mgt/sda/pb)
Quelle: PD
Modell des Klanghauses.