Baselbieter Regierung und Astra planen Velobahn bei Pratteln
Die Baselbieter Regierung und das Bundesamt für Strassen (Astra) möchten zwischen Pratteln BL und der Römerstadt Augusta Raurica als Pilotprojekt eine Velobahn bauen.
Quelle: zvg
Die Module der Velohochbahn sollen aus einheimischem Holz gebaut werden. An den Geländern sollen zudem Photovoltaikmodule installiert werden.
Insbesondere in den verdichteten Agglomerationen seien durch
anhaltendes Verkehrswachstum und den knappen Raum neue Lösungen gefordert. Einen
konkreten Ansatz hierfür sehen die Baselbieter Regierung und das Astra in
der verstärkten Nutzung von E-Bikes. Diese seien stark verbreitet und würden ein schnelles Vorwärtskommen über Distanzen von 5 bis 30
Kilometern ermöglichen.
Zur Ausschöpfung dieses Potenzials werde jedoch eine geeignete Infrastruktur für E-Bikes benötigt. Im europäischen Ausland gebe es bereits sogenannte „Velobahnen“, also hochwertige Verbindungen innerhalb eines Velowegnetzes, die sich als zielführende Lösung herauskristallisiert hätten. Eine solche soll nun als Pilotprojekt zwischen Pratteln BL und der Römerstadt Augusta Raurica entstehen.
Velobahnen im Nationalstrassennetz
Für die Zukunft soll nun geprüft werden, inwiefern neben dem heute bestehenden kantonalen Radroutennetz, hochwertige Velobahnstrassen in die bestehenden Korridore der Nationalstrassentrassen aufgenommen werden können. Im Rahmen dessen hat das Astra eine konkrete Linienführungsstudie für die Region Basel in Auftrag gegeben.
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Ein Prototyp der Velohochbahn.
Langfristig soll geklärt werden, wie sich das kantonale Radroutennetz mit einem übergeordneten Velobahnnetz verknüpfen lässt. Ziel sei es, für die Velofahrenden der Region ein hochwertiges Angebot zu schaffen, welches auch das bestehende Strassennetz entlastet.
Holzmodulbau und Photovoltaik
Die Pilotstrecke im Raum Pratteln-Römerstadt soll nun pünktlich zum Eidgenössischen Schwing- und Älplerfest 2022 in Betrieb gehen, wie die Projektbeteiligten am Mittwoch im Rahmen einer Medienkonferenz sagten. Damit soll den Besuchern das Potenzial einer hochwertigen Velo-Infrastruktur demonstriert werden.
Mit der Strecke soll zudem auch die derzeitige Lücke im Radroutennetz zwischen Pratteln und der Römerstadt geschlossen werden. Die Hochbahn selbst wird in Form eines getrennten Trasses in Brückenlage gebaut und in Holzmodulbauweise realisiert. Für den Bau soll zudem einheimisches Holz verwendet und an den Geländern der Bahn zusätzlich noch Photovoltaikmodule zur Stromproduktion installiert werden.
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Grafik: E-Bike Schnellrouten.
Realisierung ab Mitte 2021
Für die Realisierung der Velohochbahn wird der Regierungsrat dem Landrat im 4. Quartal 2020 eine entsprechende Landratsvorlag unterbreiten. Vorausgesetzt das Parlament gibt seine Zustimmung, soll das Projekt von Mitte 2021 bis Mitte 2022 realisiert werden, so dass die Hochbahn noch vor der Eröffnung des ESAF 2022 den Betrieb aufnehmen kann.
Aus dem Betrieb der ersten Velohochbahn in Pratteln versprechen sich der Kanton Basel-Landschaft und das Astra vertiefte Erkenntnisse über die Erstellung und den Betrieb zukünftiger Velobahnen, um langfristig zeitgemässe, leistungsfähige und sichere Veloverkehrsinfrastrukturen zur Verfügung stellen zu können. (mgt/pb)