Bahnstrecke Karlsruhe-Basel: Neue Brücke über den Fluss Wiese in Basel
Der Ausbau des Streckenabschnitts zwischen Badischem Bahnhof in Basel und deutscher Landesgrenze kommt voran. Die erste von drei
Brücken soll demnächst in Betrieb gehen, wie die DB mitteilt. Die Vorarbeiten
für den Bau der zweiten laufen. 2029 soll der Abschnitt fertig sein.
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ICE, Deutsche Bahn
Künftig soll eine Bahnfahrt zwischen Karlsruhe und Basel noch 70 Minuten dauern – 30 Minuten weniger als bisher. Dazu verdoppelt die Deutsche Bahn (DB) auf dem rund 3,1 Kilometer langen Abschnitt zwischen dem Badischen Bahnhof in Basel und der Grenze zu Deutschland die Zahl der Gleise. Das Projekt beinhaltet unter anderem 46 neue Weichen, rund 1500 Meter Schallschutzwände und drei Brücken.
Die erste steht mittlerweile: Die Eisenbahnbrücke über die Neuhausstrasse ist demnächst fertig gebaut, die Bauarbeiten stehen kurz vor dem Abschluss. Mit einer Breite von 36 Metern bietet sie Platz für die insgesamt sechs neuen Gleise, die zwischen der Staatsgrenze und dem Fluss Wiese verlegt werden. Zudem ist die Neuhausstrasse unter der Eisenbahnbrücke asphaltiert und Anfang September für den Verkehr freigegeben worden. - Drei der Geleise sind bereits fertiggestellt, die übrigen will die DB bis Ende Jahr verlegen. Auch Oberleitungsmasten hat die DB bereits aufgestellt.
Als nächstes steht der Bau der Eisenbahnbrücke über den Fluss Wiese an, die Querung überspannt auf einer Länge von 155 Metern die Freiburgerstrasse und den Fluss. Dazu bereitet die DB seit Juli die Baustellenfläche vor, danach sind die Kabelarbeiten vorgesehen.
Erneuerung Stellwerk Basel Badischer Bahnhof
Wie die DB mitteilt, hat sie den Projektumfang für den Schweizer Abschnitt erweitert: Anstatt einer teilweisen Erneuerung der Innenanlagen des Stellwerk vom Badischen Bahnhof ist nun eine vollständige Erneuerung des Stellwerks im Innen- und Aussenbereich vorgesehen. Dabei geht es um die Bedienplätze, Steuerrechner, Stromversorgung, Verkabelung und Signale. Moderne Elektronik biete mehr Zuverlässigkeit und höhere Kapazitäten für den Knoten Basel, insbesondere am hoch frequentierten Grenzübergang, heisst es dazu in der Medienmitteilung der DB. „Davon werden auch die von deutscher und schweizerischer Seite geplanten Folgeprojekte im Knoten Basel profitieren.“
Die Erneuerung des Stellwerks hat jedoch zu Folge, dass sich die Bauzeit verlängert und die Inbetriebnahme verspätet, der schweizerische Abschnitt des Infrastrukturprojekts kann laut DB damit voraussichtlich 2029 den Betrieb aufnehmen.
Längere Bauzeit
Die von der DB, der Bundesrepublik Deutschland und der EU getragenen Kosten für den Schweizer Streckenabschnitt sind auf rund 580 Millionen Euro veranschlagt worden. Bis 2041 soll der gesamte Streckenausbau von Karlsruhe bis Basel für Züge mit Geschwindigkeiten von bis zu 250 Stundenkilometern abgeschlossen sein. Im Hinblick auf den Bau der Neat hatten sich die Schweiz und Deutschland eigentlich bereits 1996 in der Vereinbarung von Lugano darauf verständigt, die Kapazitäten auf den Neat-Zulaufstrecken der wachsenden Verkehrsnachfrage entsprechend zu erhöhen. Die Abmachung wurde 2021 an die Entwicklung der letzten Jahre angepasst. (mgt/sda/mai)