Bahnhof Basel SBB: Temporäre Passerelle wird eingeschoben
Dieses Wochenende startet die letzte Einschubetappe der temporären Passerelle am Bahnhof Basel SBB. Das 910 Tonnen schwere und 147 Meter lange Bauwerk wird in einem Nachteinsatz an seine Endposition gerückt.

Quelle: SBB/CFF/FFS
Vom 29. auf den 30. März startet die letzte Einschubetappe der temporären Passerelle am Bahnhof Basel SBB. Das 910 Tonnen schwere und 147 Meter lange Bauwerk wird dann an seine Endposition gerückt.
Mit dem 210-Millionen-Projekt «Leistungssteigerung und provisorische Passerelle Basel SBB» sollen am Bahnhof Basel SBB und den Zulaufstrecken Richtung Basel St. Johann und Münchenstein künftig mehr Züge verkehren. Geplant ist ein Viertelstundentakt für die S-Bahn-Züge zwischen Basel und Liestal sowie ein Halbstundentakt für die Fernverkehrszüge auf der Linie Basel–Delémont–Biel/Bienne.
Um die Kapazitätssteigerung zu ermöglichen werden ein zusätzliches, 460 Meter langes Perron an den Gleisen 19 und 20 erstellt und umfangreiche Umbauten an der Gleis- und Perronanlage vorgenommen. Weiter wird zwischen der bestehenden Passerelle und der Margarethenbrücke eine provisorische, 147 Meter lange Passerelle gebaut.
Passerelle in Abschnitten eingeschoben
Die temporäre Passerelle wird bereits seit Juni 2024 in Etappen in Richtung Elsässerbahnhof eingeschoben. Nun folgt dieses Wochenende die sechste und damit letzte Einschubetappe für das Bauwerk, wie die SBB am Montag mitteilten.
Die einzelnen Teile der Passerelle wurden in den vergangenen Monaten jeweils abschnittsweise angeliefert und auf einer Montageplattform zusammengebaut, die sich neben der Meret Oppenheim-Strasse befindet. Sie reicht vom südlichen Hauptaufgang der künftigen Passerelle bis zu deren Portaljoch auf Perron Gleis 19/20.
Nach der Montage wurden die jeweils 20,4 Meter langen, 12,50 Meter breiten, acht Meter hohen und 165 Tonnen schweren Abschnitte nachts eingeschoben. Der Einbau erfolgte mit speziellen hydraulischen Pressen und Zugseilen. Dank Teflonflächen an den Auflagepunkten ist laut den SBB für den Einschub nur «eine relativ geringe Kraft» erforderlich.
Am vordersten Abschnitt ist zudem ein Vorbauschnabel angebracht. Dieser reduziert die Brückenverformungen, die beim Einschieben durch das Eigengewicht entstehen. Sobald der Vorbauschnabel das nächste Portaljoch erreicht, können die dortigen Pressen den dahinterliegenden Passerellenabschnitt variabel in die richtige Höhe zu drücken.

Quelle: SBB/CFF/FFS
Eine Aufnahme vom 8. Juni 2024 zeigt den Einschub des ersten Passerellenabschnitts ab der Installationsplattform. Rechts und links sind die Zugseile zu sehen, welche den Abschnitt nach vorne schieben.
Letzte Einschubetappe der Passerelle
Die letzte Einschubetappe erfolgt nun in der Nacht vom 29. auf den 30. März. Das rund 910 Tonnen schwere Bauwerk werde dann bis zum nördlichen Hauptzugang beim Elsässerbahnhof verschoben. Der Einschub startet laut den SBB um zirka 21 Uhr. Für das Manöver werden alle Gleise im Bereich unter der Passerelle ab 20 Uhr gesperrt.
Die restlichen Perronabschnitte bleiben für Zughalte nutzbar. Die Fernverkehrszüge in und aus Richtung Delémont (IC51) fallen aber zwischen Basel und Laufen aus, jene in und aus Richtung Luzern (IC21/IR26) zwischen Olten und Basel. Nicht fahren werden auch manche ICE-Züge zwischen Basel Badischer Bahnhof und Basel SBB.
Die neue, 147 Meter lange und rund zehn Meter breite, überdachte Passerelle wird laut Mitteilung am 14. Dezember 2025 in Betrieb gehen. Sie verfügt über Treppen und Lifte und entspricht damit den Vorgaben des Behindertengleichstellungsgesetzes. Sie bleibt so lange im Einsatz, bis sie durch die Unterführung des später geplanten Tiefbaubahnhofs ersetzt wird. (mgt/pb)

Quelle: SBB/CFF/FFS
Eine Aufnahme vom 8. Juni 2024 zeigt den Einschub des ersten Passerellenabschnitts bis zum Portaljoch auf Perron Gleis 16/18 auf der rechten Bildhälfte. Die dreieckige Hilfskonstruktion vorne ist der sogenannte Vorschubschnabel.

Quelle: Di Iorio Boermann GmbH
Visualisierung: So soll sich die temporäre Passerelle am Bahnhof Basel SBB dereinst präsentieren.