Baden in Kopenhagen - einfach pyramidal!
Christiansholm ist eine Insel gegenüber von Nyhavn in Kopenhagen. Die Kopenhagener nennen sie Papierinsel, weil sich hier einst ein Papierlager befand. Bis Dezember war das Eiland, das mit seinen Speichern rauen Industriecharme verströmt, ein Touristenmekka: Ein Street-Food-Markt lockte scharenweise Liebhaber von nachhaltigen und exotischen Snacks an. Mittlerweile sind seine Pforten geschlossen. Und demnächst gehören auch die leicht heruntergekommenen Bauten der Vergangenheit an.
Die Stadt plant auf dem Areal neben Wohnungen ein Kulturzentrum mit Schwimmbad. Den Architekturwettbewerb dazu gewann Kengo Kuma mit einem archaisch anmutenden Bau aus verschiedenen Ziegelsteinpyramiden. In ihnen will er teils verwinkelt angelegte Pools unterbringen, deren zahlreiche Nischen und Durchblicke für Licht- und Schattenspiele sorgen sollen. Daneben sind stufenartige Terrassen vorgesehen, die bei warmem Wetter zum Verweilen einladen. Beim Baumaterial hat sich Kuma für Ziegelsteine entschieden. Sie sollen einen Bezug zu den Bauten in der Altstadt schaffen. Das gilt übrigens auch für die Pyramiden: Sie sind von den spitzen Dächern der Altstadt inspiriert. Gut möglich, dass auch Kumas Bad zum Touristenmagnet wird. (mai)