Ausstellung zeigt Zukunft des Gaswerkareals in Stadt Bern
Seit Mittwoch zeigt eine Ausstellung in der Ryff-Fabrik, wie das Gaswerkareal in der Stadt Bern künftig aussehen könnte. Auf dem ehemaligen Industrieareal soll eine Überbauung mit einem Wohnanteil von mindestens 60 Prozent entstehen.
Quelle: zvg. Stadt Bern
Visualisierung: Das Richtprojekt zeigt, wie das Gaswerkareal nach der Gesamtentwicklung aussehen könnte.
Während rund 90 Jahren wurde auf dem Gaswerkareal in der Stadt Bern Gas aus Kohle hergestellt. Seit die Produktion in den 70er-Jahren eingestellt wurde, liegt das Areal weitgehend brach und wird als Lagerfläche und Parkplatz genutzt.
Das soll sich nach Plänen der Stadt ändern: Auf dem früheren Industrieareal soll eine Überbauung entstehen. Seit 2021 findet auf einigen Teilbereichen eine Altlastensanierung des Bodens statt. Diese Arbeiten sollen bis Frühjahr 2024 abgeschlossen sein.
Ausstellung zeigt künftiges Gaswerkareal
Das Gaswerkareal sei nach dem Viererfeld/Mittelfeld das zweitgrösste laufende Stadtentwicklungsprojekt, wie die Stadt Bern am Dienstag mitteilte. Diese plant auf dem Areal eine urbane Mischnutzung mit einem Wohnanteil von mindestens 60 Prozent sowie «einem breiten Mix von Bauträgerschaften mit Fokus auf preisgünstigen und gemeinnützigen Wohnungsbau».
Die öffentliche Ausstellung «Gaswerkareal – Ein Stück Stadt auf dem Weg in die Zukunft» in der Ryff-Fabrik soll nun einen Einblick in den aktuellen Arbeitsstand und die nächsten Schritte bieten, heisst es weiter. Im Zentrum steht dabei das Richtprojekt. Dabei handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Siegerprojekts «Downtown Gastown», welches 2021 den Ideenwettbewerb gewonnen hat.
«Breite Palette an preiswertem Wohnraum»
Das Richtprojekt zeige, wie das Gaswerkareal nach der Gesamtentwicklung aussehen könnte. Im Norden könnten demnach urbane Wohnungen mit gemeinschaftlich nutzbaren Dachterrassen entstehen. Im Süden schweben den Planern familienfreundliche, in eine naturnahe Umgebung eingebettete Wohnungen vor.
Das Areal biete «eine breite Palette an preiswertem Wohnraum», heisst es weiter. Dieser soll zu grossen Teilen von gemeinnützigen Trägerschaften und der Stadt selber gebaut und vermietet werden. Neben den Wohnungen sollen ausserdem in den Erdgeschossen der Gebäude im Norden und in der Ryff-Fabrik Flächen für Arbeitsnutzungen und Dienstleistungen angeboten werden.
Quelle: zvg, Stadt Bern
Visualisierung: Im Norden könnten urbane Wohnungen mit gemeinschaftlich nutzbaren Dachterrassen entstehen. Im Süden schweben den Planern familienfreundliche, in eine naturnahe Umgebung eingebettete Wohnungen vor.
Der «Chessu» bleibt
Gemäss Mitteilung wird für das Areal weiter eine «quartierverträgliche und klimaschonende Mobilität» sowie eine Vollversorgung mit erneuerbarer Energie angestrebt. Ein wichtiger Teil des Quartiers soll ausserdem der Gaskessel an seinem heutigen Standort sein. Laufende Sanierungsmassnahmen sollen unter anderem die Lärmemissionen deutlich senken.
Bestehende Zwischennutzungen auf dem Gaswerkareal will die Stadt so lange wie möglich belassen. Sie zeigt sich in der Mitteilung zudem offen für neue Zwischen-, Impuls- und Testnutzungen – auch aus dem Kreis der Anwohnerschaft und des Quartiers. Bereits geplant ist gemäss der Stadt ein Schulhausprovisorium.
Dieses soll Platz für 12 Klassen bieten und als temporärer Ersatz für die Volksschule Kirchenfeld dienen. Das Provisorium soll ab September 2024 erstellt und ab Sommer 2025 betriebsbereit sein. Das Bauprojekt dazu wird derzeit erarbeitet. Ein entsprechender Antrag soll den Stimmberechtigten im nächsten Jahr zur Abstimmung unterbreitet werden.
Zone mit Planungspflicht
Planungsrechtlich soll auf dem Gaswerkareal die Zone mit Planungspflicht (ZPP) «Gaswerkareal» geschaffen werden. Diese sei bewusst flexibel gehalten, um neue Erkenntnisse und innovative Ideen in den nachfolgenden Bebauungsetappen umsetzen zu können, schreibt die Stadt.
Nach aktueller Planung soll die ZPP Anfang 2024 öffentlich aufgelegt und 2025 den Stimmberechtigten unterbreitet werden. Sie bilde die Grundvoraussetzung für den Start der Realisierung, welche im Umfeld der Ryff-Fabrik frühestens ab 2028 erfolgen werde.
Die Ausstellung zum künftigen Gaswerkareal dauert vom Mittwoch bis am 25. November. (mgt/pb)