Ausbau mehrerer Grossprojekte der Bahn verzögert sich
Bei mehreren Eisenbahn-Grossprojekten kommt es zu Verzögerungen von drei bis fünf Jahren. Dadurch entstehen voraussichtlich Mehrkosten von 1,5 Milliarden Franken, wie aus dem jährlichen Bericht des Bundesamtes für Verkehr (BAV) hervorgeht.
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Gleisfeld beim Hauptbahnhof Zürich. (Symbolbild)
Die Projekte Zimmerberg-Basistunnel II auf der Strecke zwischen Zürich und Zug, der Ausbau des Bahnhofs Zürich-Stadelhofen sowie der Ausbau der beiden Knotenpunkte Olten und Zug hätten bis 2035 abgeschlossen sein sollen. Sie sind Teil des sogenannten Ausbauschritts 2035 (AS35). Im am Freitag publizierten Standbericht teilte das BAV mit, dass es für das Gesamtprogramm AS35 zu Verzögerungen von drei bis fünf Jahre komme.
Demnach werden die Arbeiten beim Knoten Olten voraussichtlich 2038 abgeschlossen sein und der Zimmerberg-Basistunnel II 2037. Die Arbeiten am Bahnhof Zürich-Stadelhofen und die Ausbauarbeiten im Knotenpunkt Zug dauern gemäss Bericht bis 2036. Ebenfalls bis «um das Jahr 2035» würden sich die die Arbeiten beim Knotenpunkt Genf und bei der Entflechtung Bern-Wankdorf Süd/Ostermundigen verzögern.
Mehrkosten von 1,5 Milliarden Franken
Der AS35 überstieg gemäss der letzten Kostenprognose den Verpflichtungskredit um 1,5 Milliarden Franken. Die Kostenprognose lag gemäss Bericht Ende 2021 bei 14,39 Milliarden Franken. Grund dafür seien unter anderem die Projekte Zimmerberg-Basistunnel II und Zürich-Stadelhofen. Beim Bahnhof Zürich-Stadelhofen beispielsweise entstehen Mehrkosten wegen der geologischen Verhältnisse und des städtischen Umfelds, wie das BAV im Bericht festhielt.
Im Bahninfrastrukturfonds stehen gemäss BAV genügend Mittel für die beschlossenen Ausbauprojekte zur Verfügung. Neben dem AS35 sind darin auch die Ausbauprogramme Zukünftige Entwicklung der Bahninfrastruktur (ZEB), Neue Eisenbahn-Alpentransversale (NEAT) und der Ausbauschritt 2025 (AS25) enthalten.
Die Programme ZEB und NEAT würden die vom Parlament gutgeheissenen Kredite nicht vollständig beanspruchen. Die prognostizierten Kosten für den AS25 von 6,7 Milliarden Franken lagen gemäss Bericht Ende 2021 über dem Verpflichtungskredit von 6,4 Milliarden Franken.
Um die Verpflichtungskredite einzuhalten, setze das BAV weiterhin eine Strategie zur Kostenreduktion um. (sda)