Asbest-Sanierung am Walensee: Bund dürfte sich an Kosten beteiligen
Die mit Asbest belastete Umgebung der Linthmündung in den Walensee soll nach mehrjährigen Abklärungen diesen Herbst saniert werden. Der Kanton Glarus rechnet mit Kosten von 1,5 bis 2 Millionen Franken. Der Bund dürfte sich daran nun beteiligen.
Quelle: Dimitri Feitknecht
Asbesthaltige Abfälle bei der Linthmündung müssen entsorgt werden.
Im März 2020 wurde die Abteilung Umweltschutz und Energie vom Kanton Glarus auf mögliche asbesthalige Abfälle bei der Linthmündung nahe Weesen hingewiesen. Untersuchungen bestätigten daraufhin, dass es sich dabei um Asbestverschmutzungen handelt. Der betroffene Bereich wurde daraufhin abgesperrt und Massnahmen zur Entsorgung des Asbestschlammes eingeleitet.
Spätere Untersuchungen zeigten ausserdem, dass auch der Strand, der Uferbereich und der nahegelegene Wald von den Verschmutzungen betroffen sind. Als Sofortmassnahme wurden die asbesthaltigen Bruchstücke eingesammelt, entsorgt und der kontaminierte Bereich mit Seekiess überschüttet.
Die Sanierung gilt als anspruchsvoll, weil die Asbestabfälle zum grössten Teil unter den Bäumen des Linthdeltas liegen. Diese sind Teil eines Auenwaldes von nationaler Bedeutung, der nicht geschädigt werden soll.
Quelle: AUE
Der Strand wurde nach der Entdeckung des betonähnlichen Materials sofort abgesperrt.
Rund 70 Jahre alte Asbest-Ablagerungen
Der Kanton rechnet für die Asbest-Sanierung mit Kosten zwischen 1,5 und 2 Millionen Franken. Wie das Glarner Departement Bau und Umwelt am Dienstag mitteilte, hat der Bund die Sanierungsbedürftigkeit des Standortes nun bestätigt. Damit sei mit einer Kostenbeteiligung des Bundes von 40 Prozent zu rechnen, heisst es.
Die Untersuchungs- und Überwachungskosten für das Sanierungsvorhaben in Höhe von 143'000 Franken wurden bisher vom Linthwerk vorfinanziert. Der Kanton erstattet nun gemäss einem Kostenverteiler des Departements Bau und Umwelt dem Linthwerk, das für die Gewässer und Kanäle in der Linthebene zuständig ist, 92 Prozent des Betrages. Das entspricht 132'000 Franken.
Die asbesthaltigen Ablagerungen stammen laut Untersuchungen wahrscheinlich aus den späten Fünfziger- bis frühen Sechzigerjahren. Damals wurde der Bereich als Material- und Umschlagplatz beim Bau des Kerenzerbergtunnels der SBB und der Walenseestrasse genutzt.
Die Arbeiten sollen gemäss Mitteilung im Herbst 2024 starten.