Wettbewerb für die grösste Schulanlage von Zürich entschieden
Die Bevölkerung von Zürich Schwamendingen wächst rasch. Deshalb soll das Schulraumangebot mit der Schulanlage Saatlen ausgebaut werden. Das Siegerprojekt für die künftig grösste Schulanlage der Stadt Zürich steht nun fest.
Wegen der regen Bautätigkeit im Quartierteil Saatlen rechnet
man bei der Stadt Zürich dort bis 2035 mit einer Bevölkerungszunahme von 39
Prozent. Prognosen gingen von einer dadurch bedingten Verdoppelung des
Schulraumbedarfs bis 2040 aus, entsprechend erweitere die Stadt das
Schulraumangebot, schreibt dazu das Hochbaudepartement in seiner
Medienmitteilung.
Deshalb sollen die bestehenden Schulbauten auf dem rund 30
000 Quadratmeter grossen Grundstück zwischen Heideggerweg, Saatlen-, Tram- und
Schörlistrasse bis 2027 durch einen Neubau ersetzt werden. „Saatlen wird
zukünftig die grösste Zürcher Schulanlage sein. Umso wichtiger, dass sie sowohl
für die Schülerinnen und Schüler als auch für das Quartier ein Gewinn ist und
dem Ort eine neue Identität gibt“, so Hochbauvorsteher André Odermatt.
Nach einer anonymen Überarbeitungsrunde mit drei Teams
konnte der Architekturwettbewerb im offenen Verfahren nun entschieden werden.
Gewonnen hat ihn das Team von Bollhalder Eberle Architektur (Zürich),
Vetschpartner Landschaftsarchitekten (Zürich) und Borgogno Eggenberger und
Partner Bauingenieure (St. Gallen).
49 Schulklassen und vier Kindergärten
Die neue Schulanlage Saatlen ist als Tagesschule konzipiert.
Sie soll dereinst Platz bieten für 24 Primar- und 12 Sekundarklassen, vier
Kindergärten und 13 Klassen der Schule für Kinder und Jugendliche mit Körper-
und Mehrfachbehinderung. Des Weiteren sind Räume für die Musikschule
Konservatorium Zürich vorgesehen, sowie ein Rasenspielfeld für den Schul- und
Vereinssport, drei Allwetterplätze, eine Schulschwimmanlage sowie eine Einfach-
und eine Dreifachsporthalle geplant, letztere mit Raum für bis zu 600
Zuschauer.
Das Siegerprojekt sieht drei unterschiedlich grosse
Baukörper vor, die entlang der Tramstrasse zu liegen kommen. Damit wird eine
grosse zusammenhängende Freifläche im Süden geschaffen und der Grünzug Saatlen
bis zur Schörlistrasse weitergezogen. Die Baumreihen entlang der
Durchgangswege, die vielen unversiegelten Freiflächen sowie die angedachte
Fassadenbegrünung versprechen laut Hochbaudepartement „eine positive Auswirkung
auf das Lokalklima“.
Minergie-P-ECO-Standard
Der Neubau soll im Sinne der 2000-Watt-Gesellschaft den
Minergie-P-ECO-Standard einhalten und darüber hinaus eine möglichst
ausgeglichene CO2-Bilanz aufweisen. Die kompakten Baukörper, die vorgeschlagene
Holzbauweise mit Holz-Beton-Verbunddecken sowie die extensive Nutzung von
Solarenergie wirkten sich positiv darauf aus, schreibt das Hochbaudepartment.
Die Zielerstellungskosten für den Neubau der Schulanlage Saatlen betragen voraussichtlich 156 Millionen Franken. Die Stadtzürcher Stimmbevölkerung soll voraussichtlich 2024 über das ausgearbeitete Bauprojekt entscheiden. Sagt sie Ja, können die Bauarbeiten im 2025 starten und der Neubau kann dann voraussichtlich ab 2027 bezogen werden. (mai/mgt)