Appenzell will neues Gesundheits- und Pflegezentrum bauen
Auf dem ehemaligen Spitalareal von Appenzell ist ein neues Gesundheits- und Spezialpflegezentrum geplant. Der Neubau soll im Baurecht durch das private Pflegeunternehmen Solviva erstellt werden.
Die Solviva Gruppe will in der Ostschweiz Fuss fassen: Das Interesse des Berner Unternehmens hatte sich bereits bevor das Spital in Flawil als eines von vier Regionalspitälern im Kanton St. Gallen geschlossen worden, abgezeichnet. Ende vergangenen Jahres wechselte die einstige Spitalliegenschaft in Flawil für 1,6 Millionen Franken den Eigentümer. Solviva plant für 30 bis 35 Millionen Franken einen Neubau für ein nationales Kompetenzzentrum für Hirnverletzte mit 75 Behandlungsplätzen. Kommenden Januar will man mit dem Rückbau der alten Spitalgebäude starten.
Die Solviva AG hatte sich auch für das Spitalgebäude in Wattwil interessiert und ist dabei von der St. Galler Regierung unterstützt worden. Auch einen Kaufpreis hatte man festgelegt. Im Sommer 2021 zog sich das Unternehmen aber dann vom Projekt zurück – mit der Begründung, dass es an Unterstützung durch die Gemeinde fehlt.
Kantonales Gesundheitszentrum bleibt bestehen
Und nun streckt die Solviva AG ihre Fühler ins
Appenzellerland aus. Das Spital Appenzell wurde Ende Juni 2021 geschlossen.
Seither dient das kantonale Gesundheitszentrum Appenzell als Anlaufstelle für
die Gesundheitsversorgung in Innerrhoden.
Die gemeinsame Lösung sieht vor, dass die Solviva AG auf einem Teil des ehemaligen Spitalareals einen Neubau realisiert, wie der Kanton am Freitag mitteilte. Mit ihrer Tochtergesellschaft Cereviva ag will die Pflegegruppe in Appenzell ein neues Spezialpflegezentrum schaffen, das insbesondere für Menschen mit Hirnverletzungen zu Gute kommen soll. Das kantonale Gesundheitszentrum soll eigenständig bestehen bleiben und sich in der neuen Infrastruktur einmieten.
Machbarkeit eines Gusundheitszentrums überprüft
Der Kanton hat gemeinsam mit der Solviva AG die Machbarkeit
für ein solches Zentrum auf dem ehemaligen Spitalareal geprüft. Die Ergebnisse
liegen nun vor. Die Standeskommission (Regierung) und das Pflegeunternehmen
kommen zum Schluss, dass die rechtlichen, betrieblichen und finanziellen
Voraussetzungen für ein Gesundheits- und Spezialpflegezentrum gegeben sind, wie
der Kanton weiter schreibt.
In Zusammenarbeit mit der Solviva AG könne das Potential des ehemaligen Spitalareals ausgeschöpft und die ambulante Gesundheitsversorgung gestärkt werden. In einem nächsten Schritt soll aufgezeigt werden, wie das Vorhaben baulich umgesetzt werden kann.
Die Standeskommission will bis Ende 2023 eine Vorlage zuhanden des Grossen Rats verabschieden. 2024 soll die Landsgemeinde über das neue Gesundheits- und Spezialpflegezentrum entscheiden können. (sda/mai)