Anwohnervereinigungen gegen Unterschutzstellung der Roche-Bauten
Anwohnervereinigungen des Basler Wettsteinquartiers wehren sich gegen eine Unterschutzstellung der bestehenden Laborbauten von Roche am Rhein, die eine Vergrösserung der Grünfläche verunmöglichen würde. Sie würden Neubauten mit einem geringeren Fussabdruck bevorzugen.
Quelle: F. Hoffmann-La Roche Ltd.
So stellt sich Roche das Areal ihres Hauptsitzes in 10 bis 15 Jahren vor. Neu wären der runde Empfangsbau und der Turm ganz rechts.
Die von Roche im vergangenen Oktober vorgestellten Pläne, auf ihrem Hauptsitzareal am Rhein möglicherweise einen dritten Turm zu errichten, haben eine intensive Debatte ausgelöst. Dabei geht es nicht in erster Linie um den angedachten Turm, der mit 221 Metern Höhe die bestehenden beiden Turmbauten überragen würde. Der Widerstand richtet sich vielmehr gegen den Abbruch der alten Laborbauten am Rhein.
In einer Petition setzen sich unter anderem verschiedene Denkmalpfleger, Architekten und Kunsthistoriker für eine Unterschutzstellung der ihrer Ansicht nach bedeutenden industriehistorischen Bauten ein, namentlich das 1960 erbaute Bürohochhaus von Roland Rohn und das 1937 erstellte Laborgebäude von Otto Rudolf Salvisberg (baublatt berichtete).
Auch der Basler Denkmalrat beantragte, die Bauten unter Denkmalschutz zu stellen. Jetzt melden sich auf der anderen Seite vier Anwohnervereinigungen aus dem betroffenen Basler Wettsteinquartier zu Wort.
Voraussetzung für grössere Grünfläche
Auch für sie geht es nicht in erster Linie um den neuen
Turm. Ihnen liegt vielmehr die Aussicht am Herzen, dass mit dem Abbruch der
alten Bauten die Grünfläche am Rhein vergrössert würde, wie der Verein
Rheinpromenade Kleinbasel, der Neutrale Quartierverein Oberes Kleinbasel, der
Verein Hauseigentümer und Anwohner des Wettsteinquartiers und der
SP-Quartierverein Clara-Wettstein-Hirzbrunnen am Donnerstag mitteilten.
Bereits beim Bebauungsplan zum ersten Turm sei auf dem Südareal der Roche eine qualitativ hochwertige Grün- und Freitzeitfläche mit Durchblicken zu Rhein versprochen worden, schreiben sie. Diese liesse sich aber nur realisieren, wenn die bestehenden Laborbauten mit einem Neubau mit deutlich geringerem Fussabdruck ersetzt würden. Die vier Vereinigungen appellieren deswegen an den Regierungsrat, die Laborbauten nicht integral unter Denkmalschutz zu stellen. (sda/pb)