Andermatt Swiss Alps budgetiert rund 30 Millionen Verlust
Andermatt Swiss Alps sieht sich trotz einem «budgetierten»Verlust von 29,8 Millionen Franken und rückläufigem Umsatz auf Kurs. Die Investitionen in das Feriendorf-Projekt seien im letzten Jahr um 172 Millionen auf 900 Millionen Franken gestiegen.
Andermatt Swiss Alps habe im letzten Jahr ein enormes Bauvolumen bewältigt, heisst es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Dazu gehören insbesondere drei neue Bahnen für die Skigebietsverbindung Andermatt-Sedrun mit den entsprechenden Stationen, Pisten und Beschneiungsanlagen (siehe Bilderstrecke). Damit verfüge die Destination Andermatt nun über ein modernes und komfortables Skigebiet, wird Unternehmenschef Franz-Xaver Simmen zitiert.
Im Feriendorf Andermatt Reuss seien zudem drei neue Apartmenthäuser fertig gestellt worden sowie ein Parking. Auch die erste Entwicklungsetappe mit Gebäuden rund um die Piazza Gottardo als zentrales Element stehen laut Simmen kurz vor der Vollendung.
Bis zum Projektende soll das Feriendorf Reuss rund 500 Apartments in 42 Gebäuden, 28 Chalets, Kongresseinrichtungen sowie ein Hallenbad und ein Golfplatz umfassen. Hinzu kommen sechs Hotels im4- und 5- Sterne-Bereich und die Zusammenlegung der Skigebiete Andermatt und Sedrun.
Im Geschäftsjahr 2017 verkaufte das Unternehmen Immobilien im Umfang von 55 Millionen Franken. Insgesamt sind demnach per Ende2017 rund zwei Drittel der Wohnungen in den fertiggestellten und bewohnten Apartmenthäusern veräussert. Die während des ganzen Jahres vermieteten Ferienwohnungen waren im Schnitt zu 47 Prozent ausgelastet.
Weiter in der Verlustzone
Mit dem bereits in Betrieb genommene Fünf-Sterne-Hotel The Chedi Andermatt und der SkiArena Andermatt-Sedrun erzielte das Unternehmen im letzten Jahr mehr Umsatz. Das Hotel war während elf Monaten geöffnet und erreichte eine Ganzjahresauslastung von 54 Prozent. Es setzte 22,4 Millionen Franken um - 17,4 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Gästezahl stieg um knapp 15 Prozent. Die SkiArena Andermatt-Sedrun legte beim Umsatz derweil um knapp 7 Prozent zu.
Der Gesamtumsatz des Unternehmens schrumpfte hingegen von 80,7 Millionen auf 72,6 Millionen Franken. Mit rund 30 Millionen Franken steckt das Projekt des ägyptischen Investors Samih Sawiris auch weiterhin tief in den roten Zahlen. Im letzten Jahr betrug das Minus in der Jahresrechnung allerdings noch 36,1 Millionen Franken.
Der Verlust liege im Rahmen der Erwartungen, heisst es. Das Projekt befinde sich nach wie vor in einer Aufbauphase, in der hohe Kosten für die Infrastrukturen und die Fertigstellung der Immobilien anfallen würden.
Viel zu tun im laufenden Jahr
Auch für das laufende Jahr stehen zahlreiche Grossprojekte in Andermatt an. Dazu zählen die Übergabe der Wohnungen im Apartementhaus Alpenrose sowie der Baustart für die Häuser «Fuchs»und «Eisvogel», wie das Unternehmen schreibt.
Im Herbst sollen dann das Hotel Radisson Blu Andermatt mit 180 Zimmern und die Gotthard Residences mit 90 Wohnungen sowie Hallenbad und Wellness eröffnet werden. Ende Jahr ist das erste Konzert in der neuen Konzerthalle geplant.
Zudem werde im Sommer die letzte Etappe zur vollständigen Verbindung der Skigebiete Andermatt und Sedrun mit der Gondelbahn Oberalppass-Schneehüenerstock erstellt. Dazu gehöre auch die Fertigstellung der Beschneiungsanlage und Pisten im Gebiet Gürtsch-Schneehüenerstock-Oberalppass sowie die Eröffnung des Bergrestaurants Gütsch. (sda/pb)