Ampeln statt Kreisel: Sanierung der Bolligenstrasse in Bern abgeschlossen
Nach zwei Jahren Bauzeit ist die Sanierung der Bolligenstrasse im Norden von Bern abgeschlossen. Auf der wichtigen Verkehrsachse fahren täglich rund 23'000 Fahrzeuge. Neu regeln «intelligente» Lichtsignalanlagen den Verkehr, der sich bisher in Kreiseln staute.
Quelle: vistadoc
So präsentierte sich der Knoten Wölflistrasse vor dem Sanierungsprojekt mit Kreisel.
Es möge verwundern, warum auf der Bolligenstrasse drei Kreisel zu Kreuzungen mit Ampeln umgebaut würden, während andernorts neue Kreisel entstehen, sagte der kantonale Verkehrsdirektor Christoph Neuhaus (SVP) am Dienstag bei einem Ortstermin vor den Medien.
Doch dem heutigen Verkehrsaufkommen von über 20'000 Fahrzeugen seien die Kreisel «schlicht nicht mehr gewachsen». So blockierten sich die Autos im Kreisel gegenseitig, lähmten so den Verkehrsfluss und gefährdeten Velofahrer, die sich durch Autokolonnen schlängeln mussten.
Dank «intelligenten Ampeln» könne der Verkehr nun bedarfsgerecht gesteuert werden, betonte Neuhaus. Die digital gesteuerten Lichtsignalanlagen sind Teil des Verkehrsmanagements Region Bern Nord.
Bei der Bolligenstrasse handle es sich um eine Einfallsachse in die Stadt Bern, aber sie sei «in erster Linie eine Zufahrtsachse auf die Autobahn», so Neuhaus weiter. «Vier von fünf Autos fahren direkt auf die A1 oder A6, nur eines stadteinwärts».
Separate Bus- und Velospuren
Von den Anpassungen profitieren sollen auch öV und Veloverkehr. So erhält der RBS-Bus stadteinwärts eine separate Spur und wird an den Ampeln bevorzugt. Velofahrende können in beiden Richtungen einen durchgehenden Radstreifen nutzen oder wie bisher auf die alte Bolligenallee ausweichen, die auch als Fussweg dient.
Quelle: vistadoc
Der Knoten nach der Sanierung: Dank «intelligenten Ampeln» soll der Verkehr nun bedarfsgerecht gesteuert werden.
Die Korrektion der Bolligenstrasse kostete die öffentliche Hand insgesamt rund 24 Millionen Franken. Daran beteiligte sich der Bund im Rahmen des Agglomerationsprogramms Region Bern mit 5,25 Millionen Franken. Beiträge leisteten auch die Stadt Bern und die Gemeinde Ostermundigen.
Smarte Verkehrssteuerung «funktioniert»
Ostermundigens Gemeindepräsident Thomas Iten (parteilos) lobte seinerseits die Sanierung als nachhaltig und ortsverträglich. Erste Rückmeldungen aus der Bevölkerung zeigten, dass «die smarte Verkehrssteuerung funktioniert.» Das neue Verkehrsregime ist etappenweise eingeführt worden.
Parallel zum Strassenprojekt erneuerte zudem der Wasserverbund Region Bern eine Trinkwasserleitung entlang der Bolligenstrasse. Diese Kombination freue ihn besonders, sagte Regierungsrat Neuhaus. «Es zeigt, dass der Kanton Bern nicht einfach drauflos baut», sondern die Vorhaben mit seinen Partnern koordiniere. (sda/pb)