In Freienbach SZ soll aus Öko-Strom Wasserstoff produziert werden
In Freienbach SZ soll nach Plänen der Alpiq, der EW Höfe und dem Tankstellenbetreiber Socar Wasserstoff für den Schwerverkehr produziert werden. Geplant ist eine Elektrolyse-Anlage mit einer Kapazität von bis zu 10 Megawatt. 2022 soll sie in Betrieb gehen.
Quelle: Empa
Bald auch bei der Autobahnraststätte Fuchsberg im Kanton Schwyz? An der Empa in Dübendorf wurde 2015 die schweizweit erste Wasserstofftankstelle in Betrieb genommen.
Grüner Wasserstoff sei im Rahmen der Energiewende einer der Schlüssel für eine emissionsarme, dekarbonisierte Mobilität, wie die Energieunternehmen Alpiq und EW Höfe am Mittwoch in einer gemeinsamen Mitteilung mit dem Tankstellenbetreiber Socar Energy Switzerland mitteilte. Vor diesem Hintergrund soll im ehemaligen Unterwerk der EW Höfe in Freienbach SZ nach eigenen Angaben die grösste Produktionsanlage der Schweiz für grünen Wasserstoff gebaut werden.
Wasserstoff für 200 Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge
So soll die Anlage auch eine entsprechende Kapazität von bis zu 10 Megawatt (MW) aufweisen. Im Endausbau soll sie rund 1000 bis 1200 Tonnen Wasserstoff pro Jahr herstellen können. Die Produktion in Freienbach soll dabei netzgebunden und ausschliesslich mit Strom aus erneuerbaren Energien erfolgen, heisst es in der Mitteilung.
Der grüne Treibstoff soll insbesondere im Schwerverkehr und in Bereichen eingesetzt werden, in denen elektrische Antriebe keine befriedigende Lösung seien. Für den Schwerverkehr könnten mit dem in Freienbach produzierten Wasserstoff laut Mitteilung maximal zirka 200 Brennstoffzellen-Elektro-Nutzfahrzeuge versorgt werden. Damit werde gegenüber dem Einsatz von Diesel-LKWs die Emission von rund 14‘000 Tonnen CO2 pro Jahr vermieden, heisst es weiter.
Wasserstoff per Pipeline zu Tankstelle auf Autobahnraststätte
Der Wasserstoff soll ausserdem von der Anlage im ehemaligen Unterwerk in Freienbach mit einer Pipeline emissionsfrei in die benachbarte Autobahnraststätte Fuchsberg transportiert werden. Dort werde Socar in beiden Fahrtrichtungen entsprechende Wasserstoff-Tankstellen einrichten. Zugleich soll bei der Autobahnraststätte eine Abfüllanlage realisiert werden, um den Treibstoff auch an andere Wasserstoff-Tankstellen in der Schweiz liefern zu können.
Weitere Tankstellen würden derzeit im Rahmen eines sektorübergreifenden Wasserstoff-Mobilitätssystems von Hydrospider, Hyundai Hydrogen Mobility und den Mitgliedern des Fördervereins H2 Mobilität Schweiz entstehen. Mit der Pipeline und der Abfüllanlage direkt auf der Raststätte werde ausserdem kein zusätzlicher Verkehr in den angrenzenden Dörfern verursacht.
Abwärme soll in Fernwärmenetz gespiesen werden
Das Projekt soll auch neue Massstäbe hinsichtlich Energieeffizienz setzen. In einer zweiten Phase soll so etwa die Abwärme, die von der Wasserstoff-Produktion entsteht, in das neu entstehende Fernwärmenetz der Energie Ausserschwyz eingespiesen werden. Mit der Abwärme könnten laut Mitteilung bis zu 1300 Haushalte in den Bezirken Höfe und March mit Wärme versorgt werden.
Weiter soll auch die Beimischung von Wasserstoff in das bestehende Gasverteilnetz der EW Höfe geprüft werden. Die vorhandenen Gasnetze würden eine ideale Infrastruktur bieten, um erneuerbare Energien in den Wärmemarkt zu bringen, halten die Projektbeteiligten fest.
Informationsanlässe für Bevölkerung
Die Projektpartner werden nach eigenen Angaben spezielle Informationsanlässe für die Bevölkerung organisieren. Dort werde das Projekt genauer vorgestellt und alle Fragen zum Energieträger Wasserstoff beantwortet. Genaue Daten folgen zu einem späteren Zeitpunkt. (mgt/pb)