Airport City Zurich: Mit dem Velo zum Flughafen
«Airport City Zurich» heisst das grosse Entwicklungsprojekt für die Zukunft der Flughafenregion. Entlang der bestehenden Verkehrsachsen sollen mit modernen Konzepten Wohnraum, Raum für Arbeitsplätze und attraktive Aussenflächen geschaffen werden. Gekrönt wird das Vorhaben von einem schweizweit einzigartigen Verkehrskonzept.
Der Flughafen Zürich ist auch ein Motor für die
Bauwirtschaft. Zum einen werden die Anlagen des Flughafens selbst seit der Gründung
beständig erweitert, zum anderen herrscht im Umfeld rege Bautätigkeit. Das
Milliardenprojekt «The Circle» ist hierfür das prominenteste Beispiel der
letzten Jahre.
Das Leuchtturm-Projekt für die nächsten Jahre heisst
«Airport City Zürich». Fünf grosse Grundeigentümer des Areals zwischen den
Bahnhöfen Glattbrugg / Opfikon und dem Flughafen haben sich zum gleichnamigen Verein zusammengeschlossen, um das schon jetzt sehr gut erschlossene
Gebiet weiter zu entwickeln: Wohnraum, Arbeitsplätze und ein attraktives
Freizeitangebot will man schaffen. Innerhalb der nächsten 20 Jahre hofft man,
Investitionen von bis zu zehn Milliarden Franken zu generieren. Immerhin können
im Bereich der Airport City total rund 1,5 Millionen Quadratmeter überbaut
werden, mehr als das Fünffache des Glattparks.
Der Planungsraum ist dank seiner räumlichen Nähe von Erschliessung, Grünraum und Arbeitsplätzen einer der Wachstumspole der Schweiz. Dieses Wachstum wollen die Grundeigentümer fördern, indem sie die Airport City zur nötigen urbanen Dichte weiterentwickeln. Geschaffen werden soll ein städtisches Gebiet mit urbaner Infrastruktur, hoher Nutzungsdurchmischung und Dichte, dazu attraktiven Aussenräumen und modernen Mobilitätsformen. Die Infrastruktur ist hierfür ideal: Mehrere Linien der Zürcher S-Bahn, die zwei Trams der Glattalbahn und ein dichtes Busnetz erschliessen das Gebiet. Dazu kommen mit der Flughofstrasse und der Schaffhauserstrasse zwei zentrale Hauptverkehrsachsen samt einem gut ausgebauten weiteren Netz von Nebenstrassen.
Das Ziel der 2017 von Immobilieneigentümern gegründeten «Airport City Zurich» ist, die Interessen der Wirtschaft und der Immobilieneigentümer wirkungsvoll wahrzunehmen. Die Geschäftsstelle wird von der FRZ Flughafenregion Zürich betreut. Es wird eine Transformation des gewerblichen Gebiets zu einer urbanen Stadtlandschaft angestrebt, in der Arbeit, Erholung, Einkaufen und Freizeit dominieren. «Wir gehen dabei mit grosser Sorgfalt vor. Die Bedürfnisse von Wirtschaft und Umwelt werden aufeinander abgestimmt», erklärt Geschäftsführer Christoph Lang.Airport City Zurich beschäftigt sich derzeit mit den ersten Milestone-Projekten wie dem «Meet». «Diese Überbauung, mit einer aussergewöhnlichen Architektur, löst bei Airport City Zurich eine neue Dynamik aus», ist Lang überzeugt.
Quelle: Airport City Zürich
Das grosse Entwicklungsgebiet im Südwesten des Flughafens im Überblick.
Im Weiteren wird das Entwicklungskonzept «Freiraum und Verkehr» vorangetrieben. Christoph Lang: «Das Projekt Flyline beziehungsweise Bikeline, das wir vor wenigen Jahren initiiert haben, wird derzeit von kantonalen Stellen überprüft.» Der Hintergrund dazu: Die Achse Zürich–Flughafen ist zwar bereits hervorragend erschlossen. Im Gebiet ist aber eine Verdoppelung der Geschosszahl möglich, was zusätzliche Verkehrsströme erzeugen wird.
Deshalb entwickelte Airport City Zurich die «Flyline», eine leistungsfähige Veloschnellroute zwischen Oerlikon und Flughafen, die den Glattuferweg kreuzt. Der Kanton hat sie als «Bikeline» in seine Netzplanung integriert und ihre Aufnahme in den regionalen Richtplan für das Glattal beantragt. Das Projekt «Meet» der Coop-Genossenschaft sieht auf einem 40 000 Quadratmeter grossen Areal zwischen Rümlang und Opfikon ein fünfgeschossiges Dienstleistungszentrum mit sieben Bauten vor. Auch ein Hotel und ein Gesundheitszentrum sind geplant, für eine Investitionssumme von 300 Millionen Franken.
Innerhalb der fünfgeschossigen Gebäude ist nur ein kleiner Teil der Nutzfläche für Retail-Angebote vorgesehen, die restlichen Flächen aber für ein Hotel mit Konferenz- und Tagungszentrum, ein Gesundheitszentrum, Freizeit- und Sportzentrum sowie Schulungsräume und Büros. «Meet» soll einen neuen Treffpunkt bieten, mit einer Trennung von Innen- und Aussenraum durch raffinierte bauliche Massnahmen.
Verantwortlich für diese ist der japanische Stararchitekt Sou Fujimoto. Sein Entwurf sieht ein Ensemble aus sieben im Grundriss fast kreisförmigen Bauten vor, in einer mit Bäumen bepflanzten Landschaft. Das Obergeschoss, wo ein Geflecht von Passagen und Plätzen die einzelnen Gebäude verbindet, erreicht man über Rampen und Rolltreppen unter offenem Himmel. Die Wettbewerbsjury lobt: «Statt eines geschlossenen Baus entsteht ein offenes Ökosystem mit direktem Zugang zur Glatt und zur Glattalbahn. Das Konzept einer Förderung des Langsamverkehrs wurde konsequent und identitätsgebend umgesetzt.»
Quelle: Coop Genossenschaft
Im Südwesten des Flughafens sollen eine ganze Reihe von Projekten entstehen wie «Meet» in Glattbrugg, das nach den Plänen eines japanischen Stararchitekten realisiert wird.
Sonderausgabe zur Flughafenregion
Die FRZ Flughafenregion Zürich veröffentlicht im August gemeinsam mit dem Baublatt eine Sonderausgabe. InFachbeiträgen werden unter anderem laufende oder geplante Projekte vorgestellt und die aktuelle Situation der Region beleuchtet. Alle Beiträge sowie weitere Hintergrundartikel zum Thema werden in unserem Dossier «Die Flughafenregion im Fokus» gesammelt.