Aargauer Parlament bewilligt 61 Millionen für neue Kantonsschule in Stein
Der Kanton Aargau will in Stein im Fricktal eine neue Mittelschule sowie ein Provisorium bauen. Der Grosse Rat hat dafür am Dienstag einen Kredit in der Höhe von 61,3 Millionen Franken bewilligt. Die neue Schule soll 2029/30 in Betrieb genommen werden.
Quelle: E2A / Piet Eckert und Wim Eckert Architekten, Visualisierung: Filippo Bolognese Images
Visualisierung der neuen Mittelschule in Stein: Eine zentrale Halle verbindet die sechs Gebäudeeinheiten zu einer clusterartigen Struktur und bildet ein vielseitig nutzbares Forum.
Wegen steigender Schülerzahlen plant der Kanton Aargau in der Gemeinde Stein im Fricktal eine neue kantonale Mittelschule mit 44 Abteilungen sowie Sport- und Aussenflächen. Gebaut werden soll diese auf dem Areal «Neumatt Ost», das zwischen einer Wohnsiedlung, Freizeit- und Sportanlagen sowie landwirtschaftlich genutzten Flächen liegt.
Die neue Kantonsschule wird damit der siebte Mittelschulstandort im Aargau sein. Der Neubau soll per Schuljahr 2029/30 bezogen werden. Bis dahin soll ab 2025/26 ein Modulbau auf einer Parzelle der Gemeinde mit 22 Abteilungen als Provisorium dienen. Zusätzlich ist die Miete von Räumen geplant.
Hohe Kosten kritisiert
Am Dienstag hat das Parlament für den geplanten Neubau und das Provisorium nun einen Kredit von 61,3 Millionen Franken mit 87 zu 41 Stimmen gutgeheissen. Zuvor war der Kredit um 250'000 Franken gekürzt worden. Konkret wurden für die Übergangslösung 25,9 Millionen Franken bewilligt und für den Neubau knapp 35,4 Millionen Franken.
SVP und FDP kritisierten die hohen Kosten. Die Nein-Stimmen stammten aus diesen beiden Fraktionen. Bildungsdirektor Alex Hürzeler (SVP) kämpfte für den Kredit und sprach dem Parlament ins Gewissen. Die anderen Parteien setzten sich ohne Wenn und Aber für die Fricktaler Mittelschule ein.
Quelle: PD
Modellfoto des Siegerprojekts für die neue Kantonsschule Fricktal in Stein.
Mittelschule für Fricktaler
Der Grosse Rat hatte im November 2021 die Gemeinde Stein als Schulstandort festgelegt. Zur Diskussion stand auch Rheinfelden. Schüler mit Wohnort nördlich des Jurakamms werden die neue Mittelschule besuchen. Der Regierungsrat will, dass alle Mittelschüler der Region in Stein ausgebildet werden.
Bis die neue Mittelschule in Betrieb geht, können Schüler aus dem Fricktal weiterhin die Gymnasien des Kantons Basel-Stadt besuchen. Der Basler Regierungsrat hat einen entsprechenden Staatsvertrag mit dem Kanton Aargau genehmigt.
Vom Schuljahr 2025/26 an nimmt der Kanton Basel-Landschaft keine neuen Schüler aus dem Aargau mehr an seine Mittelschulen auf. Derzeit besuchen je rund 300 Schüler aus dem Fricktal die Gymnasien in den Kantonen Basel-Landschaft und Basel-Stadt.
Lenzburg und Windisch als neue Standorte
Der Regierungsrat will weiterhin in die Mittelschulen investieren. Der Grosse Rat legte Lenzburg und Windisch als neue Mittelschul-Standorte fest. Damit reagiert der Kanton auf die stark steigenden Schülerzahlen bis ins Jahr 2050.
Die neuen Standorte seien notwendig, weil das Mittelschulsystem des Kantons die Grenzen seiner räumlichen Kapazitäten erreicht und teilweise überschritten habe, hiess es. Die bestehenden sechs Kantonsschulen seien zu durchschnittlich 112 Prozent ausgelastet. (pb/mgt/sda)