A8-Tunnel Kaiserstuhl: Untertagearbeiten für Erkundungsstollen gestartet
Im Kanton Obwalden haben die Bauarbeiten für den Erkundungsstollen begonnen, der in den nächsten eineinhalb Jahren ausgebrochen wird. Dieser soll Erkenntnisse für den Haupttunnel Kaiserstuhl auf der A8 zwischen Giswil und Lungern liefern.
Quelle: Hoch- und Tiefbauamt Obwalden
Die Untertagearbeiten zum Bau des Erkundungsstollens haben begonnen.
Das 268 Millionen Franken teure A8-Grossprojekt Lungern Nord – Giswil Süd soll dereinst die Strasse zwischen den beiden Gemeinden vor Naturgefahren schützen. Im August 2019 starteten die Bauarbeiten für den Nationalstrassenabschnitt. Diese schreiten planmässig voran, wie das Obwaldner Hoch- und Tiefbauamt am Dienstag mitteilte.
Anspruchsvolle geologische Verhältnisse
Der Voreinschnitt am Nordportal konnte auf Ende Dezember 2020 fertiggestellt werden. Der Voreinschnitt beim Südportal am Lungerersee werde voraussichtlich im Februar 2021 abgeschlossen sein. Mit dem am Montag erfolgten Anspitzen am Nordportal sei nun der Vortrieb des Erkundungsstollens gestartet. Die Arbeiten würden sich nun in den Berg verlagern.
Die ersten 100 Meter des Stollens werden maschinell ausgebrochen, dies aufgrund der geologischen Verhältnisse im Startbereich und der Unterquerung einer Druckleitung, die zum Kraftwerk Unteraa führt. Die restlichen 1400 Meter erfolgen anschliessend ab April 2021 im Sprengvortrieb. Der Gegenvortrieb beim Südportal am Lungerersee soll laut Mitteilung voraussichtlich im März 2021 starten.
Auch beim Südportal sei mit anspruchsvollen geologischen Verhältnissen zu rechnen, wie das Hoch- und Tiefbauamt weiter mitteilt. Aus diesem Grund werde der Gegenvortrieb, der durch Lockergestein führt, auf einer Länge von 240 Metern ausschliesslich maschinell erfolgen. Der Erkundungsstollen soll voraussichtlich im August 2022 fertiggestellt sein.
Haupttunnel Kaiserstuhl folgt ab 2024
Der Untertagebau für den Haupttunnel Kaiserstuhl soll erst ab 2024 erfolgen. Dadurch können die Erkenntnisse aus dem Bau des Stollens in das Detailprojekt und die Ausschreibung des Haupttunnels einfliessen. Die Etappierung ermögliche eine grössere Sicherheit für Linienführung, Baumethoden und Kosten, wie Projektleiter Daniel Fanger in der Mitteilung erklärt.
Der Bund finanziert rund 97 Prozent und der Kanton Obwalden
3 Prozent der Kosten für das Grossprojekt. Die Eröffnung des
Nationalstrassenabschnitts soll voraussichtlich im Jahr 2029 erfolgen. (mgt/pb)