A1-Spurausbau Grauholz: Berner Regierung ist gegen Untertunnelung
Der Berner Regierungsrat hält nichts von einer Untertunnelung der Grauholz-Autobahn. Das macht er in seiner am Montag publizierten Antwort auf eine Motion im Kantonsparlament deutlich.
Quelle: Astra / a1-bern-nord.ch
Blick auf die Grauholz-Autobahn: Mit dem Projekt soll hier pro Fahrtrichtung eine zusätzliche Spur gebaut werden.
Der SVP-Grossrat und Bauernpräsident Hans Jörg Rüegsegger sorgt sich um den Verlust von Kulturland, den ein A1-Ausbau auf acht Spuren zwischen Wankdorf und Schönbühl mit sich brächte. Der Regierung solle deshalb eine Untertunnelung prüfen. Mitunterzeichnet wurde der Vorstoss von Grossräten von EVP, GLP, EDU, SVP, Mitte und einem ehemaligen Grünen.
Der Berner Regierungsrat winkt in seiner Antwort auf die Motion nun ab. Die Abklärungen müsste wenn schon der Bund in Auftrag geben. Allerdings sei eine Studie schon 2012 zum Schluss gekommen, dass ein Bypasstunnel vom Weyermannshaus ins Grauholz ein ungenügendes Kosten-Nutzen-Verhältnis hätte.
Erneute Prüfung eines Tunnels nicht zielführend
Der Kanton Bern die Region wie auch das Bundesamt für Strassen (Astra) hätten darauf entschieden, den oberirdischen Ausbau der Strecke zu planen. Die nochmalige Prüfung einer Tunnellösung sei «nicht zielführend».
Neue Abklärungen würden im Widerspruch zum genehmigten generellen Projekt stehen und könnten jahrelange Verzögerungen zur Folge haben. Zudem wäre eine Untertunnelung mit massiven Mehrkosten verbunden, an denen sich der Kanton wesentlich beteiligen müsste. Aufgrund der knappen Kantonskasse sei das «keine Option».
Der Regierungsrat ist aber bereit, sich beim Bund weiter für einen möglichst geringen Verbrauch von Fruchtfolgeflächen einzusetzen. Das habe er ja bereits im Plangenehmigungsverfahren getan, schreibt er an die Adresse der Motionäre.
Verlagerung der Stauprobleme
Die Motionäre schreiben, das Projekt sei überdimensioniert und führe bloss zu einer Verlagerung der Stauprobleme. Studien belegten, dass ohne den Ausbau des Anschlusses Bern Wankdorf die übrigen Ausbauschritte auf der A1 bis zur Kantonsgrenze Solothurn/Bern unnötig seien.
Das Schweizer Stimmvolk habe 2013 das verschärfte Raumplanungsgesetz gutgeheissen und damit den Schutz des Kulturlands stark gewichtet. Unter diesem Aspekt seien ein Ausbau der A1 und die damit zusammenhängenden weiteren Flächenverluste nicht mehr erträglich. (sda/pb)