90 Einsprachen gegen Bypass Luzern eingegangen
Rund 90 Einsprachen sind gegen die Luzerner Stadtumfahrung Bypass beim Eidgenössischen Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (Uvek) eingegangen. Das Ausführungsprojekt war bis Anfang Woche öffentlich aufgelegen.
Quelle: Manuela Talenta
Rathausen-Tunnel vor der Stadt Luzern: Als Teil des Gesamtsystems Bypass soll er eine dritte Röhre erhalten.
Die Einsprachefrist gegen den 1,8 Milliarden Franken teuren Bypass lief am Dienstag ab. Viele Einsprachen würden erfahrungsgemäss erst an jenem Tag abgeschickt, hiess es beim Uvek auf Anfrage. Nun ist auch die Zustellungsfrist verstrichen, man zähle rund 90 Einsprachen, teilte ein Uvek-Sprecher am Freitag mit.
Angaben zu den einzelnen Einsprechenden sowie deren Anträgen und Begehren machte das Uvek mit Verweis auf das laufende Verfahren nicht. Zu ihren Einsprachen öffentlich geäussert hatten sich bereits die Anstössergemeinden Kriens, Luzern, Emmen und Ebikon.
Sie sprachen sich zwar grundsätzlich für das Grossprojekt aus, verlangten aber verschiedene Anpassungen. So pocht Kriens etwa auf eine weitere Überdachung der neuen Autobahn. Die Stadt Luzern kritisiert einen «unverhältnismässigen Eingriff» in die Landschaft durch den Spurausbau bei der Verzweigung Rotsee. Emmen fürchtet den Ausweichverkehr während der Bauarbeiten und Ebikon sorgt sich um das Grundwasser.
Verzicht gefordert
Gar einen Verzicht auf den Bypass fordern die Umweltverbände VCS und WWF in ihrer Einsprache, da dieser einen Kapazitätsausbau auf der Strasse bedeute. Werde dennoch am vorliegenden Vorschlag festgehalten, solle die heutige Stadtautobahn für den ÖV umgenutzt oder zurückgebaut werden.
Die Einsprachen würden nun beim Uvek gesichtet. Danach kann das Bundesamt für Strassen Astra zu ihnen Stellung nehmen. Bereits zur Stellungnahme zum Projekt aufgefordert wurde der Kanton Luzern. Auch Nidwalden hat seine Position zum Bypass schon bekannt gegeben. Man begrüsse das Projekt, fordere aber, dieses bis nach Stans zu erweitern. Zudem verlangt die Nidwaldner Regierung flankierende Massnahmen.
12 Jahre Bauzeit
Mit dem Grossprojekt will der Bund der Verkehrsbelastung im Raum Luzern Herr werden. Herzstück ist ein 3,5 Kilometer langer Tunnel zwischen Ibach und Kriens. Der Abschnitt der A14 von Ibach bis zum Anschluss Buchrain soll zudem von vier auf sechs Fahrstreifen ausgebaut werden, beim Tunnel Rathausen ist eine dritte Röhre geplant.
Der frühestmögliche Baustart der Vorarbeiten könnte 2024
erfolgen. Die Bauzeit wird auf rund 12 Jahre geschätzt. (sda)