41 Millionen Franken für neues Bahnhofareal in Herisau
Das Bahnhofsareal in Herisau soll erneuert werden. Der Gemeinderat beantragt dafür einen Kredit von knapp 41 Millionen Franken. Finanziert werden soll das Projekt von Bund, Kanton, Gemeinde und Partnern.
Quelle: PD
Aus dem Herisauer Bahnhof-Areal soll eine lebhafte Verkehrsdrehscheibe und ein neues Quartier entstehen.
Der Bahnhof Herisau soll zu einer Drehscheibe für die verschiedenen Verkehrsteilnehmer ausgebaut werden. Unter anderem sollen ein neuer Bahnhofplatz und Bushof entstehen. Ein Dach würde die neue Zone überspannen. Ein Zweites ist über dem Zentralplatz zwischen dem SOB-Bahnhofgebäude und der Post angedacht.
Durch die Neugestaltung soll der Bahnhof attraktiver, sicherer in punkto Verkehrsführung und behindertengerecht werden. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt der Gemeinde, des Kantons, der Post und mehrerer Verkehrsbetriebe.
Am 20. Oktober 2019 genehmigte die Herisauer Stimmbevölkerung den Teilzonenplan Bahnhof mit fast 79 Prozent Ja-Stimmen. Nun hat der Gemeinderat den nächsten Schritt aufgegleist: den Baukredit von40,88 Millionen Franken für einen neuen Bahnhofplatz mit Bushof, wie die Gemeinde am Freitag mitteilte.
Finanzierung durch Bund, Kanton und Partner
Die Gemeinde muss das Projekt nicht alleine stemmen. Der Kanton wird voraussichtlich rund 2,8 Millionen Franken als Beitrag für den öffentlichen Regionalverkehr sowie 0,85 Millionen Franken für die Basissanierung der Güterstrasse beisteuern. Vom Bund werden im Rahmen des Agglomerationsprogramms 9 Millionen Franken erwartet.
Die weiteren Partner Appenzeller Bahnen AG (AB), Schweizerische Südostbahn AG (SOB) und Post Immobilien AG tragen 9,53 Millionen Franken bei. Damit verbleibt ein Gemeindeanteil von netto 18,7 Millionen Franken. Gemäss Finanzplan wird dieser Betrag auf die Jahre 2020 bis 2026 verteilt, heisst es in der Mitteilung weiter.
Mehrere Teilprojekte
Das Projekt «Bahnhofplatz mit Bushof»besteht aus einer Reihe von Teilprojekten, die meist gemischt finanziert werden müssen.Hauptbrocken sind die Verlegung und Anpassung der Gleise durch die Appenzeller Bahnen für gut 7 Millionen und die Ersatzbauten und Anlagen für die Bahninfrastruktur der AB für über 5 Millionen Franken.
Der neue Bushof kostet gegen 10 Millionen Franken, die Neugestaltung des Zentralplatzes zwischen SOB- und Post-Gebäude inklusive Personenunterführung vom Mühlebühl-Quartier bis zum neuen Lift ins Ebnet für knapp 7 Millionen Franken, die Neugestaltung von Güterstrasse und öffentlichen Plätzen für über 5 Millionen Franken und die Erschliessung des Ebnets mit Lift und Fusswegen für ebenfalls über 5 Millionen Franken. Rund eine Million Franken kommen für den Erwerb des Grundstücks für den Bushof hinzu.
Nicht Teil des beantragten Gesamtkredits ist die Verlegung des Strassenknotens durch den Kanton. Die beiden Projekte hängen jedoch eng zusammen: Das Gemeindeprojekt «Bahnhofplatz mit Bushof»könne nur umgesetzt werden, wenn mit der Verlegung des Kreisels sowie der Gleise der AB der Platz dafür geschaffen werde, schreibt die Gemeinde.
Einwohnerrat und Volk entscheiden
Das Geschäft geht nun an den Einwohnerrat, der am 11. März darüber befinden wird. Stimmt er zu, will die Gemeinde die Bevölkerung vor der Abstimmung vom 17. Mai breit über Inhalt und Kosten des Generationenprojekts Bahnhof informieren. Geplant sind unter anderem ein Informationsflyer in alle Haushalte, ein Informationsabend am 1. April sowie Führungen am Bahnhof.
Der Kanton wird parallel dazu kantonsweit über sein Kreisel-Projekt informieren, das der Kantonsrat am 2. Dezember 2019 einstimmig genehmigt hat. Die Neugestaltung des Bahnhofs Herisau ist das grösste Bauvorhaben im Kantonshauptort seit langem. (sda)