35 Meter hoher Hasenbergturm am Mutschellen wird am Wochenende eröffnet
Auf dem Hasenberg bei Widen im Kanton Aargau wurde für 1,1 Millionen Franken ein öffentlicher Aussichtsturm gebaut. 210 Metallstufen führen auf die 35 Meter hohe Spitze des «Hasenbergturms». Am Wochenende wird der Bau nun eröffnet.
Quelle: Debrunner Acifer AG, Fotograf: Picasa
Der dreieckige Turm besitzt 210 Stufen und 13 Zwischenpodeste, die bis nach oben auf 35 Meter Höhe führen.
Das Naherholungsgebiet Hasenberg bei der Gemeinde Widen AG hat ein neues Wahrzeichen: Einen Aussichtsturm. Neben Grillstellen, einem Kleintiergarten, einem Spielplatz, einer Cafeteria sowie einem Waldlehrpfad und dem Egelsee – der grösste Natursee im Kanton – bildet der 35,6 Meter hohe «Hasenbergturm» nun ein neues Highlight im beliebten Ausflugsziel nördlich des Mutschellenpasses. Auf der obersten Plattform reicht der Blick vom Säntis über die Innerschweiz bis zu den Berner Alpen.
1,1 Millionen Franken kostete der durch den «Trägerverein Hasenbergturm» initiierte Turm, der am Wochenende nun eröffnet wird. Die Realisierung des Projekts wurde durch die Ortsbürger von Widen ermöglich, wie der Verein auf der Webseite zum Turm schreibt. Mit ihrer grosszügigen Unterstützung sei die finanzielle Basis für den Bau gelegt worden. Aber auch umliegende Gemeinden hätten für den Turm gespendet, weiter lieferten Sponsoren und die Lotteriegesellschaft Swisslos des Kantons Aargau Unterstützung.
BFH-Studenten lieferten Turmvorschläge
Ursprünglich stand vor über 100 Jahren beim damaligen Restaurant Hasenberg bereits ein Wohnturm, erstellt durch den Badener Tierarzt Adolf Meier, um Besuchern und Wanderern eine Aussicht auf die Alpen zu ermöglichen, wie der Verein weiter schreibt. Vermutlich um 1904 erstellt, wurde der Turm 1956 jedoch aus Sicherheitsgründen und wegen fehlender Gelder für anstehende Reparaturen und den Unterhalt abgebrochen.
Einblick in den Bau des Hasenbergturms. (Video: Erni Gruppe Schongau)
Mit dem Hasenbergturm sollte erneut ein Aussichtsturm erstellt werden. Der Gemeinderat von Widen nahm das Projekt in seine Legislaturziele 2014/2017 auf. Im Herbst 2015 erarbeiteten daraufhin Studenten der Berner Fachhochschule für Architektur, Bau und Holz in Biel sechs Turmvorschläge. Der Entwurf «Triangolo» von Tanja Stücheli und Joel Minder gewann daraufhin den Wettbewerb und wurde weiterbearbeitet. Im November 2018 wurde das Baugesuch daraufhin öffentlich aufgelegt. Im Februar erteilte der Gemeinderat die Baubewilligung.
Knapp 5000 Stabdübel fixieren Turm
Am Bau des neuen Wahrzeichens beteiligt war unter anderem auch Debrunner Acifer, wie der Bauzulieferer am Mittwoch in einem Communiqué zum Projekt mitteilte. Das Unternehmen lieferte demnach Stabdübel, Holzverbinder und Vollgewindeschrauben für den imposanten Holz-Stahl-Bau, um ihm Stabilität zu verleihen.
Der dreieckige Turm besitzt 210 Stufen und 12 Zwischenpodeste, die bis nach oben auf die Spitze führen. Die Fassade setzt sich aus druckimprägnierten Furnierschichtholz-Platten in Fichte zusammen. Die Stützen, Streben und Riegel sind in Tanne und Fichte gefertigt. Das 7,5 Tonnen schwere Dach besteht aus Dreischichtplatten, ebenfalls in Tanne und Fichte. Das Holz für den Turm stammt laut Debrunner Acifer aus den Wäldern des lokalen Forstbetriebs Mutschellen.
Sowohl die je 10 Meter hohen Fassadenelemente als auch das Dach und die Treppenelemente aus Stahl wurden fixfertig auf die Baustelle geliefert und dort etagenweise mithilfe eines 250-Tonnen-Pneukrans montiert. Knapp 5000 Stabdübel mit je 12 Millimeter Durchmesser würden die Dreieckskonstruktion mit den 12 Zwischenpodesten zusammenhalten.
Quelle: Debrunner Acifer AG
Die Stützen, Streben und Riegel sind in Tanne und Fichte gefertigt. Das 7,5 Tonnen schwere Dach besteht aus Dreischichtplatten, ebenfalls in Tanne und Fichte.
Nur zwei Monate Bauzeit
Alle vormontierten Teile mussten dabei präzise aufeinanderpassen, um die Stabdübel einsetzen zu können, wie Tobias Wili, Projektleiter der Erni Gruppe in der Mitteilung erklärt. Das Unternehmen zeichnete mit Holzbau und Spenglerei sowohl für die Holzkonstruktion als auch für die Stahltreppe verantwortlich. Nebst den Stabdübeln lieferte Debrunner Acifer für den Bau des Turms auch Holzverbinder, diverse Schrauben sowie Eisenteile.
Die Montagearbeiten haben Anfang April 2021 begonnen. Am 10. Mai wurde daraufhin bereits das Dach aufgesetzt. «Wir hatten Wetterglück und alle Abläufe haben geklappt. Es war eine ruhige und speditive Baustelle», erzählt Wili rückblickend. Mit der Montage des Dachs ist der Hasenbergturm nun fertiggestellt. Nun erfolgen noch letzten Abschluss- und Umgebungsarbeiten, bevor das neue Wahrzeichen auf dem Hasenberg am Wochenende für die Bevölkerung freigegeben wird. (pb/mgt)
Weitere Informationen: hasenbergturm.ch