210 Millionen Franken für grünes Sportzentrum in Zürich-Oerlikon
Eine begrünte Fassade mit Wasserspeicher, ein Kunstrasenfeld auf dem Dach und viel Grünraum: In Oerlikon soll ein neues Sportzentrum entstehen. Die Stadt Zürich hat am Mittwoch den Sieger des Projektwettbewerbs vorgestellt.
Das Projekt «Ammonit» umfasst ein Hauptgebäude, in dem ein Hallenbad und eine ganzjährig betriebene Eissportanlage untergebracht werden. Auf dem Dach sieht das Team um die Generalplaner Boltshauser Architekten zudem auf 20 Metern Höhe ein Fussballfeld vor. «Durch die Stapelung der Nutzungen wird der Landverbrauch reduziert, was das Projekt auch stadtklimatisch auszeichnet», hält die Stadt in einer Mitteilung fest.
Lehm als Warmwasserspeicher
Das kombinierte Sportzentrum hat die Jury des Projektwettbewerbs auch aus weiteren Gründen überzeugt: Sie spricht von «innovativer Bautechnik hinsichtlich Energieversorgung, Statik und Materialien». So sollen insbesondere die in die Fassade integrierten Warmwasserspeicher aus Lehm ins Auge fallen.
Eine grosse Photovoltaikanlage, Holz als tragendes Element und die begrünte Fassade führen im Weiteren dazu, dass der Bau und der Betrieb eine klimafreundliche CO2-Bilanz aufweisen. Die Rasensportanlage werde zudem durch vielfältige Grünräume ergänzt, heisst es weiter. «Das Areal wird offen und durchlässig gestaltet.» Ein Sommerbad und die sowohl zur Bäderlandschaft und als auch zur Öffentlichkeit ausgerichtete Gastronomie würden die Attraktivität erhöhen.
Sport- und Event-Cluster für Boomregion
Das Hallenbad und die Kunsteisbahn in Oerlikon sind in die Jahre gekommen. Die 1976 und 1984 erstellten Anlagen sollen deshalb ersetzt werden. «Das neue Sportzentrum bringt dringend benötigte zusätzliche Wasserfläche und kann für nationale und internationale Wettkämpfe genutzt werden», wird Schul- und Sportvorsteher Filippo Leutenegger in der Mitteilung zitiert. Das Kunstrasenfeld in luftiger Höhe sei für die Fussballvereine des Quartiers ein Gewinn.
Hochbauvorsteher André Odermatt bezeichnet den geplanten Sport- und Event-Cluster im sich rasch entwickelnden Norden der Stadt als Meilenstein. Tiefbauvorsteher Richard Wolff hebt die Vorteile des Projekts mit dem vielen Grün hervor – er verweist auf Biodiversität, Klima und Hitzeminderung.
Gemäss aktuellem Zeitplan werden die Bauarbeiten – die Zustimmung des Gemeinderates und des Stimmvolks vorausgesetzt – im Jahr 2025 starten. Die Arbeiten sollen im Areal Nord 2029, im Areal Süd 2031 beendet sein. Derzeit geht die Stadt von Baukosten von 210 Millionen Franken aus, wobei die Genauigkeit der Schätzung angesichts des frühen Projektstandes noch bei plus/minus 25 Prozent liegt. (sda/pb)