120 Jahre altes Appenzeller Bahnviadukt wird umfassend saniert
Die Appenzeller Bahnen erneuern in den kommenden Monaten das Bahnviadukt östlich von Appenzell. Das fast 300 Meter lange Bauwerk wurde zwischen 1903 und 1904 zusammen mit der Strecke zwischen Gais und Appenzell erbaut.
Quelle: Appenzeller Bahnen
Aufnahme von 2018: Appenzellerviadukt mit Tango-Zug. Das fast 300 Meter lange Bauwerk wurde zwischen 1903 und 1904 zusammen mit der Strecke zwischen Gais und Appenzell erbaut.
Mit einer Länge von 296 Metern gehört das Appenzellerviadukt landesweit zu den längsten Eisenbahnbrücken, heisst es in einer Mitteilung der Appenzeller Bahnen (AB) von Montag. Das grösste Brückenbauwerk der Bahngesellschaft ist ausserdem als Kulturobjekt im Inventar der Feuerschaugemeinde Appenzell gelistet.
Das Viadukt besteht aus drei Gewölbebrücken und zwei Stahlbrücken über die Sitter und die Weissbadstrasse. Letztere wurde 2021 erneuert, nun folgt die Sanierung der Gewölbebrücken und der Sitterbrücke. Die Bausumme für das Projekt beläuft sich laut den AB auf rund 7,5 Millionen Franken. Die Finanzierung sei über die Leistungsvereinbarung mit dem Bund sichergestellt.
Annäherung an ursprüngliche Viadukt-Form
Im Zuge der Arbeiten wird zur Abdichtung auf den Gewölbebrücken ein Stahlbetonschottertrog eingebaut. Aus denkmalpflegerischen Gründen bleibt laut AB der obere Brückenabschluss mit den charakteristischen Granitabdeckplatten und Konsolsteinen erhalten.
Darüber hinaus werden die zugebauten Gewölbebögen, die an die Stahlbrücken angrenzen, in ihren ursprünglichen Zustand zurückgebaut. Weiter werden die optisch unschönen Ansichtsflächen gereinigt, instandgesetzt und mit einem Verputzmörtel «dem Ursprungszustand angenähert».
Die Hauptfachwerkträger der Sitterbrücke bleiben laut Mitteilung erhalten und werden lokal verstärkt, die Fahrbahnkonstruktion wird komplett erneuert. Zu guter Letzt wird die Brücke mit einem neuen Schutzanstrich versehen und die Portale werden ihrer ursprünglichen Form angenähert.
Quelle: Appenzeller Bahnen
Luftaufnahme des Appenzellerviadukts: Das Bauwerk besteht aus drei Gewölbebrücken und zwei Stahlbrücken über die Sitter und die Weissbadstrasse.
90 Tonnen schwere Brücke wird ausgehoben
Die Arbeiten sollen laut AB unter laufendem Bahnbetrieb erfolgen. Dafür wird die 90 Tonnen schwere Sitterbrücke mit zwei grossen Kranen ausgehoben und östlich auf festem Grund abgesetzt. Für den Zugbetrieb wird während der rund sechsmonatigen Bauzeit eine Hilfsbrückenkette eingebaut.
Während der Arbeiten wird der Bahnverkehr durch zwei Totalsperrungen beeinträchtigt. Die erste Sperrung für den Aushub der Sitterbrücke und den Bau der Hilfsbrücke findet von Mitte März 2024 bis Mitte April 2024 statt. Die zweite erfolgt am Wochenende vom 26. und 27. Oktober 2024. Während diesen zwei Tagen wird die Sitterbrücke an ihren ursprünglichen Standort zurückversetzt. (pb/mgt/sda)