105 Millionen für neue Fahrbahn im alten Lötschberg-Tunnel
Die BLS erneuert ab August die Fahrbahn im Lötschberg-Tunnel auf der Bergstrecke zwischen Kandersteg BE und Goppenstein VS. Dafür investiert das Bahnunternehmen rund 105 Millionen Franken. Die Bauarbeiten sollen unter laufendem Bahnbetrieb stattfinden und bis 2022 dauern.
Die Fahrbahn des 14,6 Kilometer langen Tunnels ist über 40 Jahre alt. Bei der Sanierung werden die Gleise samt Holzschwellen und Schotter durch eine feste Fahrbahn aus Beton ersetzt, wie die BLS am Montag mitteilte. Die neue Fahrbahn sei nachhaltiger und weise eine längere Lebensdauer aus. Zudem werde so die Fahrt durch den Tunnel ruhiger.Die Baumeisterarbeiten hat die BLS gemäss der Mitteilung an die Arbeitsgemeinschaft (Arge) Marti vergeben.
Gebaut wird etappenweise und bei laufendem Bahnbetrieb. Die Kosten von rund 105 Millionen liegen um rund 20 Millionen Franken höher als die ersten Kostenschätzungen aus dem Jahre 2017 (83,5 MillionenFranken). Die BLS führt diese Mehrkosten auf die «Komplexität»der Baustelle, die lange Bauzeit auf mehreren Abschnitten und die engen Platzverhältnisse im Tunnel zurück.
Vor allem Autoverlad betroffen
Ab dem 20. August wirken sich die Bauarbeiten vor allem auf den Autoverladebetrieb aus. Bis Ende Oktober fahren die Autozüge im Halbstundentakt durch den Tunnel. Ohne Einschränkungen verkehren die Autozüge an den Wochenenden im September.
Mit längeren Wartezeiten müssen Nutzer des Autoverlades im November und Dezember rechnen. Wegen intensiver Bauarbeiten kann dann nur ein Autozug pro Stunde und Richtung durch den Tunnel fahren.Während den Spitzentagen der Hochsaison an Weihnachten und Ostern ruhen die Bauarbeiten, so dass dann bis zu sieben Autozüge pro Stunde fahren.
Weniger Auswirkungen hat die Sanierung auf Bahnpassagiere. Der RegioExpress zwischen Bern, Spiez, Brig und Domodossola verkehre während der Bauzeit weiterhin im Stundentakt, schreibt die BLS.Weil die Züge weniger schnell durch den Tunnel fahren können, müssen sie die verloren gegangene Zeit auf der Lötschberg-Südrampe wieder aufholen. Die Haltestellen Hohtenn VS und Eggerberg VS werden deshalb seltener bedient, die Haltestelle Lalden VS gar nicht. Lalden werde aber weiterhin per Bus erreichbar sein, betont die BLS.
Kaum betroffen ist der Güterverkehr. Bereits heute verkehren die meisten Güterzüge durch den 2007 eröffneten Lötschberg-Basistunnel.Der Lötschberg-Scheiteltunnel auf der Bergstrecke verbindet seit1913 die Kantone Bern und Wallis. (sda/pb)