10'000 Menschen wehren sich gegen Panzerpiste auf dem Simplon
Rund 10'000 Menschen wehren sich mit einer Petition gegen den Bau einer Panzerpiste und gegen einen Neubau des Verteidigungsdepartements (VBS) auf dem Simplon. Zudem hat der Schweizer Heimatschutz Beschwerde eingereicht.
Quelle: Tambako The Jaguar flickr CC BY-ND 2.0
Simplonpass, Symbolbild.
Die geplanten Anlagen stünden im «krassen Widerspruch zu den einmaligen landschaftlichen und kulturellen Werten»auf dem Simplonpass, begründet der Schweizer Heimatschutz zusammen mit der Oberwalliser Sektion seine Einsprache.
Das VBS will auf dem Simplonpass im Wallis seine Ausbildungsinfrastruktur für 30 Millionen Franken ausbauen. In unmittelbarer Umgebung befindet aber gemäss Mitteilung mit der historischen Passlandschaft, dem Stockalperweg, dem Alten Spittel und dem Barralhaus «wertvollstes bauliches Erbe»von nationaler Bedeutung.
Die Umweltschützer befürchten gemäss Angaben auf ihrer Website mehr Schiesslärm, Erschütterungen und Detonierungen, sowie die Beeinträchtigung der Tier- und Pflanzenwelt. Die «unwiederbringliche Zerstörung»der Landschaft sei für die Bevölkerung, für Touristen, Naturfreunde, Hütten- und Landbesitzer und die Bewohner inakzeptabel. Das Erholungsgebiet müsse im Interesse der gesamten Schweizer Bevölkerung erhalten bleiben.
«Rücksichtsloser Umgang»mit Kulturgütern
Die Urheber der neusten Einsprache bemängeln den «rücksichtslosen Umgang»mit den Kulturgütern und fordern die Bauherrschaft auf, das «überdimensionierte Projekt»grundlegend zu überarbeiten. Für eine sorgfältige Interessensabwägung sei ein Gutachten der Eidgenössischen Kommission für Denkmalpflege zwingend notwendig.
Die Einsprache des Heimatschutzes wurde durch die Petition «Stop Panzerpiste Simplon»ergänzt. Gemäss eigenen Angaben wurden die fast 10'000 Unterschriften innert zweier Monate gesammelt. Die Petition wurde am Freitagmorgen vor dem Bundeshaus in Bern an Vertreter des VBS übergeben.
Gegen das Projekt haben bereits mehrere Umweltverbände Einsprache erhoben. Die Mehrheit der Bevölkerung von Simplon-Dorf steht aber nach Angaben des Gemeindepräsidenten hinter dem Projekt.
Es gebe sicher ein paar Kritikpunkte, aber «die Mehrheit der Bevölkerung steht hinter den Ausbauplänen und hat ein gutes Einvernehmen mit der Armee», sagte dieser im Juli gegenüber der Oberwalliser Wochenzeitung «Rhonezeitung». Das habe vielleicht auch damit zu tun, dass die grossen Schiessübungen auf der Passhöhe stattfänden und man im Dorf nicht viel davon mitbekomme, räumte Arnold ein. (sda)