Zugersee: Doppelspurausbau Walchwil startet Mitte 2019
Die SBB können mit dem längst geplanten Ausbau der Bahnstrecke am Zugersee beginnen. Das Bundesgericht hat eine Beschwerde dagegen abgewiesen. Eine Doppelspur bei Walchwil und die Sanierung des Abschnitts Zug-Arth-Goldau sollen für mehr Kapazitäten ins Tessin sorgen.
Quelle: © SBB CFF FFS
Zug auf der Gotthardstrecke, Symbolbild
Die SBB planen von Mitte Juni 2019 bis Ende 2020 bei Walchwil ZG eine 1,7 Kilometer lange Doppelspur zu bauen und die Strecke total zu sanieren. Diese Massnahme bildet ein zentrales Element für die Verwirklichung des Halbstundentakts im Schnellzugsverkehr zwischen Zürich und dem Tessin.
Die SBB können nun mit der Detailplanung der Bauarbeiten fortfahren, heisst es in einer Mitteilung. Das Bundesgericht habe die Beschwerde gegen das Projekt abgewiesen. Diese richtete sich einzig gegen die Doppelspur, wie aus dem Urteil aus Lausanne hervorgeht, das der Agentur Keystone-SDA vorliegt.
Die Beschwerdeführer, der Verein "IG Neat Zug", rügte in seiner Beschwerde im Wesentlichen, dass die Lärmwerte nicht korrekt ermittelt und mögliche Varianten unzureichend abgeklärt worden seien. Sie hatten deshalb gefordert, die Sache an das Bundesamt für Verkehr (BAV) beziehungsweise die SBB zurückzuweisen.
Das Bundesgericht stützt in seinem Urteil vom 25. Juni nun aber die Argumentation der Vorinstanz. Der Lärm sei gemäss geltenden Vorgaben ermittelt worden. Auch sei die Variantenprüfung weder unzureichend, einseitig noch fehlerhaft erfolgt. Das BAV hatte die Plangenehmigung für das Projekt der SBB bereits 2015 erteilt.
Der Ausbau der SBB-Strecke am Ostufer des Zugersees hätte ursprünglich Ende 2016 starten sollen. Mit dreijähriger Verzögerung geht es nun Mitte 2019 los. Während der Bauarbeiten soll die Strecke für eineinhalb Jahre gesperrt werden. Die Züge verkehren in dieser Zeit zwischen Zug und Arth-Goldau über Rotkreuz. Die Reisezeit verlängert sich dadurch um 15 Minuten.
Gleichzeitig zum Doppelspurausbau werden zwischen Zug und Arth-Goldau sieben Tunnels und 49 weitere Infrastrukturprojekte wie Unterführungen oder Brücken saniert, wie die SBB schreiben. Der Bahnhof Art-Goldau erhält zudem neue Gleis- und Perronanlagen. (sda)
Puzzlestück für die Neat
Sobald im Jahr 2020 der Ceneri-Basistunnel eröffnet wird, ist das Jahrhundertprojekt Neat fertiggestellt. Die feste Fahrbahn ist beinahe realisiert (Stand Mitte Mai). Nach der Inbetriebnahme des Lötschberg-Basistunnels 2007 und des Gotthard-Basistunnels 2016 wird dann die durchgehende Flachbahn auf der Nord-Süd-Achse Realität. Für den Güterverkehr ergibt das mehr Kapazität auf dem durchgehenden 4-Meter-Korridor. Reisende im Personenverkehr werden dann innerhalb von drei Stunden von Zürich nach Mailand fahren können. Bis dahin werden auf den Zulaufstrecken insgesamt rund 25 Bauprojekte realisiert. Dazu zählt nebst der Erneuerung der Bahninfrastruktur am linken Zürichseeufer auch der Bau der Doppelspur Walchwil. (pd/mt)