Wenn Brot und Architektur Hand in Hand gehen
Im oberösterreichischen Asten wurde kürzlich ein Holzbau eröffnet, der wohl weltweit einzigartig ist. Er sieht aus wie ein überdimensionaler Laib Brot und beherbergt eine Ausstellung zu eben diesem Thema. Der Name – Paneum oder Wunderkammer des Brots – ist Programm.
Ist es ein Ufo, eine Wolke, eine Art Luftschiff? Nein, was da im oberösterreichischen Asten seit kurzem steht, ist ein riesengrosser Laib Brot auf einem Betonsockel. Den Bau errichten lassen hat die Backmischungsfirma Backaldrin respektive deren Gründer Peter Augendopler. Das Gebäude trägt den Namen „Paneum“, was so viel heisst wie „Wunderkammer des Brots“. Es wird künftig eine Ausstellung zu diesem Thema beherbergen. Rund 1200 Objekte aus 9000 Jahren erzählen von der Vergangenheit des Brots und den zukünftigen Möglichkeiten. Die Reise geht laut einer Mitteilung „von der wohl zufälligen Erfindung des Brots in der Jungsteinzeit über ägyptische Raffinesse und römische Effizienz, mittelalterlichen Bäckerstolz und neuzeitliche Industrialisierung bis hin zur heute fast unermesslichen Brotvielfalt“.
Für das architektonische Konzept und die Planung zeichnet nicht irgendwer verantwortlich, sondern Stararchitekt Wolf Prix, CEO von Coop Himmelb(l)au. Der Bau besteht aus einem rechteckigen Sockelgebäude aus Beton, das als Kunden- und Veranstaltungsforum für bis zu 120 Leute fungiert, sowie der darüber liegenden „Wunderkammer“, verbunden über eine spiralförmige, freitragende Treppe. Der Holz(auf)bau ist das erste Holzgebäude in freier Form des Wiener Architekturbüros. Der „Brotlaib“ besteht aus rund 800 computergefertigten Holzteilen – digital geplant beim Büro Design-to-Production aus Zürich. Für das mehr als zehn Meter hohe Volumen erstellte man ein parametrisches CAD-Modell auf Ausführungsniveau, komplett mit Verbindungsdetails für die Montage und Installationskanälen für die Technik. Die Einzelteile wurden dann direkt auf der CNC-Anlage automatisch ausgeschnitten und zusammengesetzt – ähnlich wie beim Lego-Spiel. (mt/pd)