Viererfeld-Park in Bern wird bereits vor dem Baustart belebt
Noch bevor mit der Überbauung des Viererfelds in Bern begonnen wird, soll Leben in den künftigen Stadtteilpark einziehen. Diverse Testnutzungen stehen nun fest, darunter die Quartieroase, eine Velospielanlage, ein Aussenwohnzimmer und ein Fussball-Golfplatz.
Quelle: zvg
Das Siegerprojekt für den Städtebau und den Stadtteilpark auf dem Vierer- und Mittelfeld in Bern
Dass der künftige Park schon jetzt belebt wird, entspricht laut einer Mitteilung des Stadtberner Gemeinderats einem Wunsch der Quartierbevölkerung. Diese wünscht sich seit Jahren eine Velospielanlage, die nun realisiert werden soll. Für die Geübteren entstehen ein Pumptrack und ein Jumptrail, für kleinere Kinder ein Veloparcours. Die seit September 2017 bestehende "Quartieroase" wird weitergeführt. Die Organisationen Drahtesel und Verein Q3012 setzen das Gemeinschaftsprojekt eines Aussenwohnzimmers in Form einer vielseitig nutzbaren Holzplattform um.
Auch Blumeninseln sollen entstehen und im Rahmen eines Integrationsprojektes unterhalten werden. Weiter soll ein golfähnlicher Parcours realisiert werden, der mit einem Fussball bespielbar ist. Mit dem Ball müssen verschiedene Hindernisse gemeistert werden. Die bestehende Discgolfanlage im Studersteinpark wird erweitert. Die einzelnen Testprojekte werden von lokalen Akteuren realisiert.
Stadt unterstützt Projekte
Die Stadt Bern unterstützt die Projekte vor allem, indem sie die Grundinfrastruktur zur Verfügung stellt und bei der Umsetzung kleinere Unterstützungsmassnahmen leistet. Das Baugesuch für die Infrastruktur wird von Stadtgrün Bern eingereicht, die Arbeiten sollen nach den Sommerferien beginnen. Ebenfalls integriert in den «Vorpark Viererfeld» ist das Wagenplatz-Kollektiv, das seit November 2018 einen Teil des Areals für experimentelles Wohnen in Anspruch nimmt. Auch das Kollektiv beabsichtigt Angebote für die Bevölkerung zur Verfügung zu stellen.
1200 Wohnungen für 3000 Menschen
Das Vierer- und das Mittelfeld sind auf einem Plateau über dem Aarehang gelegene, stadtnahe Landreserven, die seit Jahren landwirtschaftlich genutzt wurden. Auf dem Gelände sind fast
1200 Wohnungen für rund 3000 Menschen geplant. Auf dem Viererfeld soll die Hälfte der Bauträgerschaften gemeinnützig sein, auf dem Mittelfeld wird der Anteil noch höher sein. Zum neuen Quartier soll ein Park gehören, von dem auch die angrenzenden Quartiere profitieren können.
Baubeginn frühestens 2023
Für das Vierer- und Mittelfeld hat die Stadt im vergangenen Jahr einen städtebaulichen Wettbewerb durchgeführt. In den Bereichen "Städtebau" und "Stadtteilpark" trug das Projekt "VIF_2 " den Sieg davon. Eingereicht wurde es vom Team Ammann Albers StadtWerke GmbH Zürich (Städtebau), Raderschallpartner AG Meilen (Landschaftsarchitektur), Huggenbergerfries Architekten AG Zürich (Architektur), Basler & Hoffmann Zürich (Mobilität) und Zeugin.Gölker.Immbobilienstrategien GmbH Zürich (Soziales).
Im Bereich "Wohnen" schwang das Projekt "Ensemble_2" obenaus. Verfasst wurde es von der Arbeitsgemeinschaft Pan M GmbH & Martin Dubach ETH (neu: Gud Architekten), Carolin Riede Landschaftsarchitektin, Ballmer + Partner, Bernhard Böhm und Nils Güttler. Als Grundlage für die weiteren Projektierungen wird im nächsten Schritt bis Ende 2019 ein Masterplan erarbeitet. Gebaut werden kann frühestens 2023. Bevor die Bagger auffahren, müssen auch die Stimmberechtigten zustimmen. (bb/sda)